Herrin: "Jeder Fahrer träumt von der WM"

AMA-Champion Josh Herrin spricht über seinen überraschenden Wechsel in die Moto2-WM und outet sich als Fan von Scott Redding

(Motorsport-Total.com) - Für Josh Herrin ging in diesem Jahr ein Traum in Erfüllung. Nachdem der US-Amerikaner die AMA-Superbike-Meisterschaft gewann, zog er sein Ticket nach Europa und unterschrieb bei Caterham einen Vertrag für die Moto2-Saison 2014. "Es war richtig cool, die Meisterschaft zu gewinnen, doch um ehrlich zu sein, wollte ich seitdem ich 14 Jahre alt war in die Motorrad-WM", erklärt er 'Crash.net'. "Es war mein Ziel, auch wenn ich bereits seit einigen Jahren um die Meisterschaft kämpfe. Jeder Fahrer träumt davon. Siege in der AMA sind da nebensächlich."

Titel-Bild zur News: Josh Herrin

Josh Herrin fährt an der Seite von Johann Zarco für das Caterham-Team Zoom

Bei den Nachsaisontests in Spanien saß Herrin erstmals auf der Moto2-Suter. Nach dem ersten Rollout musste der AMA-Meister feststellen, dass die Grand-Prix-Maschine verglichen mit dem Superbike oder einer Supersport-Maschine ziemlich speziell reagiert. "Die Moto2-Maschine war ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Ich dachte, dass das Motorrad in etwa so wie eine R6 fährt. Doch das war nicht der Fall. Das Motorrad erinnerte mich eher an eine 250er mit einem 600er-Motor und breiteren und besseren Reifen."

"Es war eine neue Erfahrung und eine große Veränderung für mich. Der erste Test lief ziemlich gut. Ich habe die ganzen Abläufe gelernt. Die Zeiten waren nicht besonders gut, doch wir waren nicht da, um gute Zeiten durchzugeben. Viele schauten auf uns, weil es der Start eines neuen Projekts war und viele Leute vermutlich Großes von mir erwartet haben. Doch ich habe es locker genommen, weil ich alles lernen wollte", berichtet der Caterham-Pilot. "Der zweite Test in Almeria war viel besser."


Fotos: Moto2-Testfahrten in Almeria


Bei den Tests saß Herrin auf der 2013er-Suter. Teamkollege Johann Zarco durfte erste Erfahrungen mit dem Modell für die kommende Saison machen. "Das Motorrad, mit dem ich fuhr, war ein älteres Modell, weil das Team noch nicht alle neuen Teile hatte. Zarco testete das 2014er-Chassis, weil er sehr viel Erfahrung mit dem 2013er-Modell hat und sein Feedback wichtig war", schildert Herrin.

"Ich fuhr ausschließlich mit dem alten Motorrad. Deshalb konnte ich viel Zeit auf der Strecke verbringen und musste mir keine Gedanken um neue Dinge machen", erklärt der ehemalige Yamaha-R1-Pilot, der im Winter seinen Wohnort wechseln und nach Europa ziehen möchte. Etwas enttäuscht war Herrin über den Ausgang der Meisterschaft in der abgelaufenen Saison. "Ich habe jedes Rennen der beiden vergangenen Jahre gesehen. Ich bin ein großer Scott-Redding-Fan. Ich habe immer ihn angefeuert. In diesem Jahr hatte er viel Pech, was schade war", so Herrin.