• 05.11.2011 19:07

  • von Lennart Schmid

Helmut Bradl fallen "große Brocken vom Herzen"

Helmut Bradl hofft, dass der WM-Triumph seines Sohnes einen Boom im deutschen Motorradrennsport auslöst

(Motorsport-Total.com) - Im Hause Bradl hat das Sprichwort "Wie der Vater, so der Sohn" seit Samstag nicht mehr Bestand. Nachdem es für Helmut Bradl 1991 "nur" zum zweiten Gesamtrang in der 250er-Weltmeisterschaft gereicht hatte, gewann sein Sohn Stefan am Samstag vorzeitig den WM-Titel in der Nachfolge-Kategorie Moto2. "Ich bin stolz, denn es bleibt ja in der Familie. Das, was ich nicht geschafft habe, hat halt der Kleine gemacht. Da bin ich stolz drauf", sagte Bradl senior gegenüber 'Sport1'.

Titel-Bild zur News: Helmut und Stefan Bradl

Helmut Bradl begleitet die Karriere seines Sohnes Stefan seit vielen Jahren

So fühlt sich auch Helmut Bradl nun ein bisschen wie ein Weltmeister. "Man hat mitgewirkt und es ist eine geile Geschichte. Ich kann das noch gar nicht so recht fassen und verarbeiten. Er ist Weltmeister, er ist der Beste in diesem Jahr in dieser Klasse von der ganzen Welt. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Das Ziel ist erreicht und das ist ganz einfach mega-geil."

Neben der Freude schwang bei Helmut Bradl auch eine große Portion Erleichterung mit. "Mir fallen gerade große Brocken vom Herzen", gab er zu. "Es war ein extrem langes und hartes Jahr, vor allem für Stefan. Wir haben alle gezittert und gebibbert. Mal ist es bergauf gegangen, mal bergab. Wie es halt im Leben so ist. Aber letztendlich sind wir über der Ziellinie und haben es alle verdient geschafft."

"Ich kann nur den Hut ziehen vor meinem eigenen Sohn", fuhr der Vater fort. "Ich muss sagen: Diese Nervenbelastung, die er da das ganze Jahr ausgehalten hat, war Wahnsinn. Aber letztendlich sind wir über der Ziellinie und haben es alle verdient geschafft. Das ist ein geiles Gefühl."

Wenige Tage vor seinem 50. Geburtstag hofft Bradl, dass der Erfolg seines Sohnes dem Motorradrennen einen Schub gibt. "Weil das ist eine mega-geile Geschichte. Wir können das alles brauchen", findet er. "Nach so vielen Jahren mal wieder einen Weltmeister zu haben. Wir Deutschen sind doch nicht zu blöd, um Motorrad zu fahren! Ich hoffe, dass es da ein bisschen einen Hype gibt. Wie beim Tennis oder der Formel 1. Weil der Sport ist so dynamisch, so geil, dahinter können sich viele andere Motorsportarten verstecken. Die Athletik der Fahrer, das Risiko - das ist wie Stierkampf."