• 05.11.2011 13:56

  • von Lennart Schmid

Helmut Bradl: "Offener Kampf wäre Stefan lieber gewesen"

Stefan Bradls Vater Helmut glaubt noch nicht ganz an den vorzeitigen Titelgewinn seines Sohnes: "Definitiv ist es erst, wenn Marquez am Nachmittag nicht fährt"

(Motorsport-Total.com) - Im Lager von Stefan Bradl herrscht trotz Marc Marquez' Ankündigung vom Samstagvormittag, am Rennen in Valencia nicht teilnehmen zu können, noch Skepsis. Bradls Vater Helmut glaubt erst dann an den WM-Gewinn seines Sohnes, wenn Marquez "das Abschlusstraining nicht gefahren ist und ich weiß, dass er nicht am Rennen teilnehmen darf", sagte der frühere Grand-Prix-Pilot gegenüber 'Sport1'.

Titel-Bild zur News: Helmut Bradl, Toni Mang

Helmut Bradl und Toni Mang (r.) wollen erst am Sonntag auf den Titel anstoßen

"Es besteht eine minimale Chance, dass er fährt - und diese Chance besteht am Nachmittag immer noch", meint Bradl senior. "Es ist schon viel geschrieben und eingeblendet worden, aber man kann alles wieder ausblenden. Definitiv ist es für mich erst, wenn er am Nachmittag nicht fährt, die 107-Prozent-Hürde nicht geschafft hat und ganz einfach nicht fürs Rennen qualifiziert ist. Dann weiß ich, dass er morgen nicht fahren kann und dass der Stefan Weltmeister ist."

Dem 250er-"Vizeweltmeister" von 1991 stört das seit Tagen andauernde Hickhack um Marquez' möglichen Startverzicht. "Das ist ja am Mittwochabend schon losgegangen. Dann gab es wieder eine minimale Chance, dass Marquez doch fährt. Das hat Stefan sicher auch belastet, weil da kriegst du Gratulationen und weißt eigentlich gar nicht: 'Bist du es jetzt oder bist du es nicht?' Das macht keinen Spaß und geht auf die Nerven", sagt Bradl.

Wie seinem Sohn wäre es auch Helmut Bradl recht, wenn Marquez beim Saisonfinale in Valencia doch noch starten könnte. "Mir wäre es lieber, der Marquez würde fahren. Dann wäre es ein viel schönerer Titel", findet fünfmalige Grand-Prix-Sieger. "Dafür, dass er sich verletzt hat, kann Stefan nichts - da ist er selber schuld. Ein offener Kampf wäre Stefan lieber gewesen - und mir auch. Jetzt ist das alles seit Mittwoch so ein Schachspiel gewesen. Da vergeht dir auch irgendwo die Freude."