Lewis Carl Davidson Hamilton
Lewis Carl Davidson Hamilton wurde am 7. Januar 1985 in Stevenage (England) geboren. Sein Vater Anthony Hamilton ist britischer Staatsbürger grenadischer Abstammung, seine Mutter Carmen Larbalestier ist weißer britischer Herkunft. Nach der Scheidung seiner Eltern lebte Lewis zunächst bei seiner Mutter, später zog er zu seinem Vater und dessen neuer Familie.
Anthony Hamilton war eine treibende Kraft hinter Lewis' früher Karriere, nahm mehrere Jobs an, um das teure Kartfahren seines Sohnes zu finanzieren. Schon in jungen Jahren zeigte Lewis außergewöhnliches Talent und Ehrgeiz im Motorsport.
Werdegang vor der Formel 1
Lewis Hamilton begann bereits im Alter von acht Jahren mit dem Kartfahren. Er gewann schnell nationale Meisterschaften und wurde mehrfach ausgezeichnet. 1995 - gerade einmal zehn Jahre alt - überreichte er McLaren-Teamchef Ron Dennis eine Autogrammkarte und sagte, er wolle eines Tages für McLaren fahren. Dennis notierte sich seinen Namen - eine legendäre Szene.
1998 trat Hamilton in das McLaren-Mercedes-Nachwuchsprogramm ein - als bis heute jüngster Fahrer. In diesem Rahmen entwickelte er sich systematisch weiter: 2000 gewann Hamilton die Kart-EM und erzielte 2003 nach dem Umstieg ins Rennauto den Gesamtsieg in der britischen Formel Renault 2.0.
Auch international sorgte Hamilton bald für Schlagzeilen: 2005 dominierte er die Formel-3-Euroserie mit 15 Siegen in 20 Rennen. 2006 gewann Hamilton gleich im ersten Jahr die GP2-Meisterschaft, die heutige Formel 2. Zu seinen fahrerischen Höhepunkten in der höchsten Nachwuchsklasse unterhalb der Formel 1 zählt sein "Doppelsieg" in Istanbul: Hamilton siegte in beiden Läufen.
Werdegang in der Formel 1
McLaren (2007-2012)
Lewis Hamilton begann seine Karriere in der "Königsklasse" sensationell: Er startete mit neun Podestplätzen hintereinander in seine Debütsaison und feierte für McLaren insgesamt vier Grand-Prix-Siege, den ersten in Montreal in Kanada. Trotz des "Kriegs der Sterne" mit Teamkollege Fernando Alonso, der ihn in Ungarn im Qualifying vorsätzlich behinderte, führte Hamilton die WM bis zum letzten Grand Prix in Brasilien an. Er verlor den Titel nur um einen Punkt an Kimi Räikkönen. Das entscheidende Malheur war kurz zuvor in China passiert, als Lewis Hamilton im Regen erst Opfer eines Taktik- und anschließend eines Fahrfehlers in der Einfahrt zur Boxengasse wurde.
Was Hamilton geleistet hatte, war aber an Superlativen nicht mehr zu übertreffen und brachte sämtliche Experten zum Staunen. Ganz zu schweigen von den britischen Fans, die ihn bis heute vergöttern wie einen Popstar.
2008 übte das Schicksal Wiedergutmachung: Hamilton entschied den WM-Titel in einem hochdramatischen Finale in Brasilien für sich, obwohl ihn Querelen mit der FIA wegen sportlicher Strafen mehrfach zurückgeworfen hatten. Hamilton hatte bis zur letzten Kurve in Sao Paulo einen Punkt zu wenig auf seinem Konto, ehe er auf den letzten Metern an Timo Glock vorbeiging und Felipe Massa den Titel noch entriss: nach wenigen Sekunden des sicher geglaubten Ruhmes. Damit war Lewis Hamilton am Ziel seiner Träume angelangt.
In den folgenden Jahren zählte Lewis Hamilton bei McLaren zwar ebenfalls zu den Spitzenfahrern der Formel 1, weitere WM-Titel aber blieben aus. Mehr noch: 2011 unterlag Lewis Hamilton erstmals einem Teamkollegen nach Punkten, indem er als WM-Fünfter schlechter abschnitt als Jenson Button. 2012 fasste Lewis Hamilton schließlich einen folgenschweren Entschluss, indem er einen Vertrag bei Mercedes für 2013 und darüber hinaus unterschrieb.
Mercedes (2013-2024)
2013 wurde für Lewis Hamilton zu einer Übergangssaison bei Mercedes: Zwar gelang ihm im ersten Jahr in Ungarn der erste Sieg für sein neues Team, noch aber war die Sternmarke kein echtes Spitzenteam. Das änderte sich 2014 unter dem dann neuen Technischen Reglement der Formel 1: Mercedes dominierte und Lewis Hamilton eilte von Sieg zu Sieg, gewann 2014 und 2015 die Titel in der Fahrerwertung.
Über die Jahre gewann jedoch auch das Teamduell mit Nico Rosberg an Schärfe. Die beiden Freunde aus Kindertagen entwickelten eine Rivalität, die auf der Rennstrecke in beinharte Manöver mündete. 2016 mit dem besseren Ende für Nico Rosberg: Er profitierte auch von vermehrtem Technikpech bei Lewis Hamilton und setzte sich in der Gesamtwertung durch, nur um anschließend sofort zurückzutreten.
Ab 2017 hatte Lewis Hamilton mit seinem neuen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas leichtes Spiel und gewann weitere WM-Titel am Fließband, weil sein Rennstall weiter das Maß aller Dinge war. 2020 stellte Lewis Hamilton schließlich mit dem siebten WM-Gewinn den Rekord von Michael Schumacher ein und überholte “Schumi” nach Anzahl der Grand-Prix-Siege.
2021 folgte die zweite WM-Niederlage für Lewis Hamilton als Mercedes-Fahrer: Im kontroversen Saisonfinale in Abu Dhabi unterlag er aufgrund einer umstrittenen Rennleiter-Entscheidung gegen Max Verstappen im Red Bull und erwog als Reaktion darauf sogar kurzzeitig den Rücktritt.
Lewis Hamilton machte weiter, konnte unter dem neuen Technischen Reglement ab 2022 aber nicht an seine früheren Erfolge anknüpfen: Erstmals blieb er in einer Formel-1-Saison komplett ohne Sieg, genau wie 2023.
In der Saison 2024 meldete sich Lewis Hamilton schließlich wieder zurück auf dem obersten Treppchen und gewann unter anderem sein Heimrennen in Silverstone. Da hatte er seine Zukunftsentscheidung längst getroffen und für 2025 bei Ferrari unterschrieben.
Ferrari (seit 2025)
Zum zweiten Mal in seiner Formel-1-Karriere wagte Lewis Hamilton den sportlichen Neuanfang. Als Teamkollege des langjährigen Ferrari-Fahrers Charles Leclerc versucht er, den historischen achten WM-Titelgewinn zu erreichen.
Auf seinen ersten Sieg in Rot musste Hamilton nicht lange warten: Er gewann bereits sein zweites Rennen als Ferrari-Fahrer, das Sprintrennen beim China-Grand-Prix 2025 in Shanghai.
Stärken und Schwächen
Stärken
Unvergleichliche Rennintelligenz: Außergewöhnliche Fähigkeit, Rennen strategisch zu lesen und zu steuern.
Mentale Stärke: Umgang mit immensem Druck und Medienrummel.
Fitness: Außerordentliche körperliche Vorbereitung und Konstanz über Rennwochenenden hinweg.
Schwächen
Abhängigkeit von Vertrauen ins Auto: Bei einem schlecht liegenden Fahrzeug (wie 2022/2023) fällt es ihm schwerer, ans Limit zu gehen.
Sensibilität gegenüber Teamstrategien: Kann emotional reagieren, wenn Strategien nicht aufgehen.
Besondere Rolle im Motorsport
Lewis Hamilton ist der erste dunkelhäutige Fahrer in der Formel 1 und hat sich stets für Vielfalt und Inklusion eingesetzt. Er gründete die "Hamilton Commission", um die Unterrepräsentation von Minderheiten im Motorsport zu untersuchen und zu bekämpfen. Sein Engagement hat die Formel 1 dazu bewegt, Initiativen wie "We Race As One" zu starten, um soziale Gerechtigkeit und Vielfalt zu fördern.
Hamilton sah sich wiederholt rassistischen Anfeindungen ausgesetzt. Bereits 2008 wurde er während Testfahrten in Spanien von Zuschauern mit schwarzer Gesichtsbemalung und beleidigenden Plakaten konfrontiert. In den sozialen Medien wurde er nach dem kontroversen Sieg beim Großen Preis von Großbritannien 2021 erneut Ziel rassistischer Kommentare. Hamilton hat diese Vorfälle öffentlich angeprangert und sich verstärkt für Diversität und Inklusion im Motorsport eingesetzt.
Engagement außerhalb des Motorsports
Neben seinem Einsatz für soziale Gerechtigkeit engagiert sich Hamilton für Umwelt- und Tierschutz. Er lebt vegan und setzt sich für nachhaltige Praktiken ein.
Als Unternehmer lebt Hamilton ebenfalls auf der Überholspur: Er ist Miteigentümer des NFL-Teams Denver Broncos, war in eine vegane Burgerkette investiert, hat die alkoholfreie Tequila-Marke Almave gegründet und tritt als Produzent im neuen Formel-1-Kinofilm mit Brad Pitt auf.