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Ralf Schumacher über Lewis Hamilton: "Ferrari will was sehen fürs Geld"
Was von den jüngsten Äußerungen von Ferrari-Fahrer Lewis Hamilton zu halten ist und ob der Rekordchampion seinen Formel-1-Wechsel schon bereut
(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Fahrer Lewis Hamilton hat sich nach dem Grand Prix von Saudi-Arabien enttäuscht gezeigt. Er habe "keine Antwort" auf die Frage nach seiner aktuellen Form, sehe "keine Lösung" für seine anhaltenden Probleme und erwarte keine Besserung "für den Rest des Jahres". Aber kann ein Formel-1-Rekordchampion ein Jahr einfach so abschreiben?

© LAT Images
Ein nachdenklicher Lewis Hamilton im Formel-1-Fahrerlager 2025 Zoom
Der frühere Grand-Prix-Sieger Ralf Schumacher nimmt Hamilton diese Äußerungen so nicht ab und sagt im Sky-Podcast "Backstage Boxengasse": "Wenn er jetzt wirklich schon aufgibt, wäre das sehr früh. Das kann ich fast nicht glauben."
Schumacher hingegen geht davon aus, dass sich Hamilton alsbald steigert: "Die Erwartungshaltung ist groß. Ich meine, Ferrari will ja auch was sehen fürs Geld. Das heißt, Lewis muss schon gucken, dass er die Leistung bringt - und das wird er wahrscheinlich auch tun."
Der Sprint-Sieg beim China-Grand-Prix sei ein Beweis dafür, dass Hamilton grundsätzlich den Speed habe. "Das war kein Zufall", sagt Schumacher. "Es ist ja nicht so, dass er es nicht kann. Lewis muss halt nur die Bedingungen und das Auto vorfinden, was ihm liegt. Und es werden Rennstrecken kommen, die werden ihm liegen."
Hamilton könne es sich andererseits nicht leisten, einfach abzuwarten, meint Schumacher: "Er muss natürlich auch seine Entwicklungsschritte machen. Er darf nicht in sich zusammensacken und aufgeben. Aber es braucht Zeit."
Resigniert Hamilton bereits?
Oder setzt bei Hamilton bereits Resignation ein, weil sich der Ferrari-Wechsel bisher nicht ausgezahlt hat? Bereut Hamilton vielleicht sogar, Mercedes verlassen zu haben, jetzt, wo George Russell nach bisher drei Podestplätzen in fünf Grands Prix den vierten WM-Zwischenrang belegt?
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Ralf Schumacher meint: "Das glaube ich nicht. Ich glaube, dass er schon die Herausforderung gesucht hat, und es war auch an der Zeit. Bei Mercedes lief es ja auch nicht so besonders gut."
"Aber gut: Wenn er das Auto heute sieht, denkt er sich vielleicht: 'Wäre ich besser noch ein bisschen geblieben.' Aber so eine Entscheidung ist ja eine Bauchentscheidung. Und er hat sie sehr früh getroffen. Das darf man auch nicht vergessen."
Was Hamilton an Mercedes gestört haben könnte
Schumacher vermutet, es habe außerdem bereits "ein bisschen geknistert" zwischen Hamilton und Mercedes, als Hamilton noch für die Sternmarke gefahren ist. "Ich glaube, ihn hat gestört, dass Mercedes das [mit ihm] nicht mehr so langfristig machen wollte. Es ist ja auch eine Altersfrage."
Mit jetzt 40 Jahren zählt Hamilton zu den ältesten Formel-1-Fahrern im Feld. Sein Nachfolger Andrea Kimi Antonelli ist gerade einmal 18 Jahre jung - und hat erst seit Kurzem überhaupt den Führerschein.
Deshalb meint Schumacher, Hamilton habe die "Altersfrage" bei Mercedes "ein bisschen verletzt". Auch das könnte ein Grund für den Wechsel zu Ferrari gewesen sein. "Lewis ist eben ein sehr emotionaler Mensch. Das finde ich schön und das ehrt ihn", sagt Schumacher.
Hamilton liegt hinten im Teamduell mit Leclerc
Und so sind Hamiltons Kommentare nach Saudi-Arabien vielleicht auch aus der ersten Emotion heraus entstanden - nach einem aus seiner Sicht schwachen Abschneiden, auch im Vergleich zu Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc. Der langjährige Ferrari-Fahrer führt im Stallduell gegen Neuzugang Hamilton deutlich mit 4:1 in den Qualifyings und 4:0 in den Grands Prix.
Würde Hamilton die Saison 2025 wirklich schon abschenken, sein Standing im Team würde sich nicht verbessern. "Dann konzentriert sich das Team natürlich komplett auf Charles", erklärt Ralf Schumacher. "Und würde bedeuten, dass weiterhin das Auto mehr in seine Richtung geht. Denn ein Team kann nicht zwei Fahrzeuge gleichzeitig individuell entwickeln. Und damit wäre der Verlauf ganz klar."


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