Sieger Bourdais: Perfekter Saisonstart
Sebastien Bourdais zeigt sich beim 24 Stundenrennen von Daytona topmotiviert und gewinnt - KV-Chef Jimmy Vasser hofft 2014 auf einen starken Franzosen
(Motorsport-Total.com) - Ende Februar wird er 35 Jahre alt und befindet sich damit sozusagen im besten IndyCar-Alter. Am Sonntagabend in Daytona lieferte Sebastien Bourdais vielleicht einen kleinen Vorgeschmack dessen ab, was man in der Saison 2014 vom top-motivierten Franzosen erwarten kann: Der IndyCar-Routinier gewann zusammen mit Joao Barbosa und Christian Fittipladi in einer Action-Express-Corvette das 24-Stundenrennen von Daytona und lieferte dabei einen ganz wichtigen Beitrag ab.

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Sebastien Bourdais hat gut Lachen: Erstes Rennen 2014, erster Sieg Zoom
In allen seinen Stints brannte Bourdais superschnelle Rundenzeiten in den Infield-Kurs auf dem mächtigen Superspeedway in Nord-Florida. Bei der Boxeneinfahrt zum letzten Fahrerwechsel auf Barbosa rauschte er mit vier rauchenden Reifen und fast querstehend direkt an die Linie der Tempomessung und entging nur haarscharf einer Speeding-Penalty. "Ich weiß nicht, ob es gereicht hat", gestand er unmittelbar danach in der Live-Übertragung. Es war gerade noch gut gegangen.
Dies war ein deutliches Zeichen dafür, mit welcher Motivation Bourdais ins neue Jahr geht. "Das ist eines der historischen Rennen, das du auf deinen Lebenslauf setzen willst", sagte er nach der 24-Stunden-Hatz. "Heute habe ich das geschafft und musste hart dafür kämpfen. Das fühlt sich für die gesamte Chevy-Truppe gut an, denn wir haben alles gegeben und diesen Pokal geholt. In Le Mans habe ich so oft eine Rolex gejagt." In der Tat: Nach drei zweiten Plätzen in seiner Heimatstadt kam nun in Daytona der große Wurf.
In der neuen IndyCar-Saison sitzt Bourdais im KV-Chevrolet von Kevin Kalkhoven und Jimmy Vasser. Seine Startnummer 11 ist nichts anderes als das letztjährige Siegerauto im Indy 500, das im Mai 2013 noch Tony Kanaan steuerte. Auch seinem neuen Teamchef Vasser, der sehr große Stücke auf den vierfachen ChampCar-Champion hält, ist die glänzende Bourdais-Vorstellung des Daytona-Wochenendes nicht entgangen.
"Ich freue mich sehr, dass er gleich mit einem Sieg in die Saison einsteigt", sagte Vasser. "Das wird seinem Selbstvertrauen noch einmal einen Schub geben. Du gewinnst ja nicht 31 Rennen und vier Titel in Folge, wenn du nicht weisst, wie das Gewinnen funktioniert. Er hat sein Team angeführt und ist die schnellste Runde gefahren. Er war einfach phänomenal. Ich freue mich wirklich für ihn und darauf, was uns in der IndyCar-Saison alles erwartet."
Nach 2011 (Graham Rahal), 2012 (Justin Wilson) und 2013 (Charlie Kimball) stand zum vierten Mal in Serie wieder ein IndyCar-Pilot in der Victory Lane von Daytona. Sieger Bourdais bestreitet 2014 - nach seinem verunglückten Formel-1-Abstecher - seine vierte IndyCar-Saison. Nach dem Comeback-Schnupperkurs bei Dale Coyne (2011) und zwei Jahren im Dragon-Team von Jay Penske (2012 und 2013) ist sein KV-Chevy wohl das bislang stärkste Auto. Folgt die Fortsetzung?

