• 27.02.2014 00:43

  • von Pete Fink

Kommt ein dritter Motorenpartner?

Cosworth könnte dem IndyCar-Motorenduell Chevrolet gegen Honda ein Ende setzen: Die britische Motorenschmiede kokettiert mit einem IndyCar-Einstieg

(Motorsport-Total.com) - Honda gegen Chevrolet. So sieht derzeit das Motorenduell bei den IndyCars aus. Seit dem unsäglichen Lotus-Aus zum Saisonende 2012 ist die sehnlich erwünschte Motorenvielfalt auf einen Zweikampf geschrumpft, doch das könnte sich ändern: Cosworth denkt intensiv über einen Wiedereinstieg bei den IndyCars nach. Seit dem Abschiedsrennen der ChampCars im April 2008 in Long Beach war die britische Motorenschmiede nicht mehr im US-amerikanischen Formelsport aktiv.

Titel-Bild zur News: Will Power

Lange her: Will Power gewann das letzte ChampCar-Rennen in einem Panoz DP01

"Wir sind fest entschlossen, uns für ein IndyCar-Programm mit einem großen Hersteller zusammen zu tun", sagte Cosworth-Geschäftsführer Hal Reisiger nun gegenüber 'NBCSports'. "Ich denke, dass auch die IndyCars und die Teams das wollen. Sie wollen einen weiteren Motor außer Chevy-Ilmor und Honda, nachdem sie das Lotus-Triebwerk verloren haben. Daher haben wir uns zum Ziel gesetzt, dass wir einen Partner für die IndyCars suchen. Das hat bei uns eine hohe Priorität und wir haben dabei auch die Unterstützung der IndyCars."

Für die IndyCars müsste Cosworth einen 2,2 Liter V6-Motor mit Twin-Turbo bauen. Zuletzt war die britische Motorenschmiede in der Formel 1 aktiv, als man einen 2,4 Liter V8-Sauger für das Marussia-Team bereitstellte. Doch für die unabhängige Cosworth-Mannschaft war das neue Formel-1-Motorenreglement in der Entwicklung zu teuer: "So etwas konnten wir aus Gründen des Arbeitsumfangs und des Budget nicht alleine stemmen."

Sollte es eine angemessene Nachfrage und eine mögliche Partnerschaft mit einem großen Hersteller geben, dann wäre, so Reisiger, auch eine Formel-1-Rückkehr nicht ausgeschlossen. Bei den IndyCars gibt es sogar eine direkte Verknüpfung, denn immerhin ist Kevin Kalkhoven, der Teambesitzer von KV Racing, auch der derzeitige Mitinhaber der Cosworth-Motorenschmiede.

Unter dem Ford-Label waren Cosworth-Motoren seit Mitte der 1970er-Jahre ein fester Bestandteil der IndyCars. Von 2003 bis 2006 war Ford sogar Titelsponsor der ChampCars und einziger Motorenausrüster, weil sich Honda und Toyota in Richtung der konkurrierenden Indy Racing League (IRL) verändert hatten. Das letzte ChampCar, der Panoz DP01 des Jahres 2007, hatte ebenfalls Cosworth-Power im Heck.