Kanaan und der Franchitti-Druck
Für Tony Kanaan gilt es in der neuen IndyCar-Saison, einer besonderen Erwartungshaltung zu entsprechen: Er sitzt im Ganassi-Chevy von Dario Franchitti
(Motorsport-Total.com) - Unmittelbar nach seiner Diagnose und dem damit verbundenen Rücktrittsentschluss hatte Dario Franchitti seinem Kumpel Tony Kanaan gesagt, dass er es sich wünsche, wenn der Brasilianer den Franchitti-Ganassi mit der Startnummer 10 übernehmen würde. Eigentlich war Kanaan bei Ganassi für das B-Team und die Startnummer 8 eingekauft worden. Der Horrorcrash von Houston, die schweren Verletzungen und die mahnenden Zeigefinger der Ärzte änderten alles.

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Im Dezember in Sebring saß Tony Kanaan noch in der Startnummer 8 Zoom
Auch für Kanaan, denn statt in einem Farmteam-Cockpit sitzt der IndyCar-Veteran nun plötzlich in der A-Mannschaft, mit der Franchitti drei seiner vier Meisterschaften geholt hat. Das hat durchaus Folgen: "Die Erwartungen sind riesig", weiß der 39-Jährige. "Nicht nur von mir selbst, sondern auch von meinem Boss und allen anderen. Die Qualität der Mannschaft und die Resultate sprechen für sich und es ist ganz einfach so, dass du dem Druck nicht entgehen kannst."
Damit habe er aber, so Kanaan weiter, "kein Problem. Ich weiß, dass ich für ein gutes Team fahre und habe extremes Vertrauen in meine Fähigkeiten. Ich muss einfach nur hart arbeiten und herausfinden, was für mich am Besten funktioniert. Denn was für Dario funktioniert hat, muss ja nicht automatisch auch für mich passen." Er sollte es wissen, denn immerhin geht Kanaan 2014 bereits in seine 17. (!) IndyCar-Saison.
Er ist ohne jeden Zweifel der Dauerbrenner und bekennt: "Ich mag diesen Druck. Bei KV Racing habe ich mit Jimmy Vasser sehr hart dafür gearbeitet, dass das Team überleben kann. Jetzt ist es schön, in der Frühe aufzuwachen und sich keine Sorgen machen zu müssen, wie es die letzten drei Jahre der Fall war. Das beruhigt deinen Geist, denn nun kannst du deine Gedanken ausschließlich um das Rennauto herum kreisen lassen."

