• 05.05.2010 15:42

  • von Pete Fink

Indy 500: Neues von Graham Rahal und Paul Tracy

Graham Rahal wird beim Indy 500 für das Team seines Vaters Bobby fahren - Paul Tracy holt sich seinen alten Teamchef Barry Green an Bord

(Motorsport-Total.com) - Graham Rahal hat nun doch ein Cockpit für die 500 Meilen von Indianapolis gefunden: Der 21-jährige US-Youngster wird für das Team seines Vaters Bobby Rahal starten. Rahal Sr. gewann das Indy 500 im Jahr 1986 als Fahrer, und in der Saison 2004 als Teamchef von Rahal/Letterman Racing (RLR) - damals mit Buddy Rice am Steuer.

Titel-Bild zur News: Graham Rahal

Zumindest beim Indy 500 wiedervereint: Graham und Bobby Rahal

Damit ist auch endgültig, dass zumindest für den Monat Mai eine Rahal-Rückkehr zu Newman/Haas ausgeschlossen ist, deren vor einigen Wochen angekündigter, angeblicher Geldgeber offenbar einen Rückzieher gemacht hat. Allerdings wird Rahal nicht den bereits gemeldeten RLR-Dallara mit der Startnummer 17 fahren, sondern soll im Auto mit der Startnummer 30 Platz nehmen.#w1#

Ein Sponsor für das Team wurde noch nicht bekannt gegeben, soll aber noch vor dem Beginn der Trainingssitzungen am 15. Mai verlautbart werden. Unklar ist zudem noch, ob RLR die Nummer 17 ebenfalls an den Start bringen wird. In diesem Auto saß beim Indy 500 der Saison 2009 der Spanier Oriol Servia.

"Graham hat bewiesen, dass er hierher gehört und ich bin begeistert, dass er für mich fährt", freute sich Bobby Rahal. "Es ist immer etwas besonders, wenn dein Nachwuchs das tun will, was du selbst schon gemacht hast. Noch besser ist es, wenn er für dich fährt." In seinen bisher zwei Indy-Teilnahmen kam Graham Rahal noch nie ins Ziel, startete im Vorjahr jedoch von Platz vier.

Vereinter Familienangriff

"Ich kenne die meisten Teammitglieder schon seit ich ein kleines Kind war", erklärte der 21-Jährige. "Mit ihnen zusammen den Traum von einem Indy-Sieg zu verfolgen, bedeutet für mich und meine Familie eine Menge. Ich weiß, dass wir zusammen einen hochqualitativen Auftritt hinlegen können. Wir wollen mithalten."

Graham Rahal Newman/Haas

Nach dem McDonalds-Ausstieg kam das zwischenzeitliche Aus für Rahal Zoom

Rahal ist ohne Zweifel eines der wenigen großen US-amerikanischen Aushängeschilder der aktuellen IndyCar-Serie, die ansonsten von Piloten aus Brasilien, Großbritannien und aus der Region Australien/Neuseeland bestimmt wird. Umso peinlicher war die Tatsache, dass der 1,90 Meter große Schlacks aus Ohio für die Saison 2010 kein Stammcockpit fand.

Nach dem Ausstieg von Newman/Haas-Sponsor McDonalds verlor Rahal sein Cockpit und dockte für drei Rennen (St. Petersburg, Barber und Long Beach) im Team von Sarah Fisher an. Wie es nach Indianapolis weitergehen wird, ist derzeit völlig offen, da auch Rahal/Letterman Racing ohne Sponsor dasteht. Bereits 2009 trat das Team lediglich zum Indy 500 an.

Tracy und seine Wiedervereinigung

Auch bei einem zweiten großen Namen gab es zu Wochenbeginn gute Neuigkeiten: Der KV-Dallara von US-Urgestein Paul Tracy wird in Indianapolis hauptverantwortlich von Barry Green betreut werden. Eine historische Verbindung, denn das Gespann Tracy/Green trat beim Indy 500 zuletzt 2002 in Erscheinung, als Penske-Pilot Helio Castroneves in einem bis heute umstrittenen Finale zum Sieger erklärt wurde. Tracy sah sich zum Zeitpunkt des Rennabbruchs vorne und bezeichnet sich auch heute noch als moralischen Indy-500-Sieger.

Paul Tracy

"Big Names" beim Indy 500: Paul Tracy holt sich Barry Green ins Team Zoom

Barry Green gewann in Indianapolis bereits im Jahr 1995, damals als Teamchef des jungen Jacques Villeneuve. Später machte er mit den Piloten Tracy, Dario Franchitti und Michael Andretti als Team Green Furore. Diese Mannschaft wurde dann an seinen Bruder Kim Green verkauft, was 2003 in einer Fusion zu Andretti/Green-Racing endete.

So ist es kein Wunder, wenn Barry Green vor dem Indy 500 sagt: "Paul und ich haben mit dem Indianapolis Motor Speedway noch eine offene Rechnung." Die Idee zum Green-Engagement kam übrigens von Tracy selbst, wie auch KV-Teamchef Jimmy Vasser unterstrich: "Paul hat mich gefragt, ob wir für das Indy 500 nicht Barry an Bord holen können."

Der Grund dafür ist die Tatsache, dass Ex-Green-Rivale Vasser, der in seiner aktiven Karriere bei Chip Ganassi oft gegen Team Green antreten musste, mit Takuma Sato, Ernesto Viso und Mario Moraes drei weitere KV-Dallara zu betreuen hat. Tracy startet ab dem 15. Mai mit der Startnummer 15 und dem aus der NASCAR bekannten Sponsoring des US-Versicherers Geico.

Die aktuelle Meldeliste für das Indy 500:

01. 2 Raphael Matos (de Ferran/Luczo Dragon)
02. 3 Helio Castroneves (Team Penske)
03. 4 Dan Wheldon (Panther Racing)
04. 5 Takuma Sato (KV Racing)
05. 6 Ryan Briscoe (Team Penske)
06. 7 Danica Patrick (Andretti Autosport)
07. 8 Ernesto Viso (KV Racing)
08. 9 Scott Dixon (Chip Ganassi Racing)
09. 10 Dario Franchitti (Chip Ganassi Racing)
10. 11 Tony Kanaan (Andretti Autosport)
11. 12 Will Power (Team Penske)
12. 14 Vitor Meira (A.J. Foyt Racing)
13. 15 Paul Tracy (KV Racing)
14. 16 TBA (A.J. Foyt Enterprises)
15. 17 TBA (Rahal/Letterman Racing)
16. 18 Milka Duno (Dale Coyne Racing)
17. 19 Alex Lloyd (Dale Coyne Racing)
18. 20 Ed Carpenter Panther/Vision Racing)
19. 21 Davey Hamilton (de Ferran/Luczo Dragon Racing)
20. 22 Justin Wilson (Dreyer and Reinbold Racing)
21. 23 Tomas Scheckter (Dreyer and Reinbold Racing)
22. 24 Mike Conway (Dreyer and Reinbold Racing)
23. 25 TBA (Dreyer and Reinbold Racing)
24. 26 Marco Andretti (Andretti Autosport)
25. 27 TBA (AFS Racing)
26. 29 Sebastian Saavedra (Bryan Herta Autosport)
27. 30 Graham Rahal (Rahal/Letterman Racing)
28. 32 Mario Moraes (KV Racing)
29. 33 Bruno Junqueira (FAZZT Race Team)
30. 34 Mario Romancini (Conquest Racing)
31. 36 Bertrand Baguette (Conquest Racing)
32. 37 Ryan Hunter-Reay (Andretti Autosport)
33. 41 A.J. Foyt IV (Foyt Enterprises)
34. 43 John Andretti (Petty/Andretti Autosport)
35. 66 Jay Howard (Sarah Fisher Racing)
36. 67 Sarah Fisher (Sarah Fisher Racing)
37. 77 Alex Tagliani (FAZZT Race Team)
38. 78 Simona de Silvestro (HVM Racing)
39. 98 TBA (Curb/Agajanian/Team 3G)
40. 99 Townsend Bell (Sam Schmidt/Ganassi Racing)
41. 06 Hideki Mutoh (Newman/Haas/Lanigan Racing)