• 24.02.2010 11:16

  • von Pete Fink

Peinlich: Rahal denkt an NASCAR-Wechsel!

Ein echtes Armutszeugnis: US-Aushängeschild Graham Rahal kann kein IndyCar-Cockpit finden und überlegt einen Wechsel in die NASCAR

(Motorsport-Total.com) - Es ist wahrlich kein Element, auf das die IndyCar-Serie besonders stolz sein kann. Stand heute sind mit Danica Patrick und Marco Andretti (beide Andretti Autosport) nur zwei US-Amerikaner als Vollzeitpiloten für die Saison 2010 bestätigt. Mit Ryan Hunter-Reay (Andretti) und Sarah Fisher (Sarah Fisher Racing) gibt es darüber hinaus zwei Teilzeitfahrer, möglicherweise gilt dies auch für Altstar Davey Hamilton und Youngster J.R. Hildebrand.

Titel-Bild zur News: Graham Rahal

Arbeitsloser Graham Rahal: Führt seine Reise direkt zur NASCAR?

Doch der Rest ist ganz bitteres Schweigen. Vor allem der Name Graham Rahal fehlt auf der Liste der Kandidaten, die am Mittwoch und Donnerstag den ersten offiziellen IndyCar-Test im Barber Motorsports Park antreten werden. Newman/Haas verlor sein McDonalds-Hauptsponsoring, die letzten sehr vagen Chancen Rahals bestehen in einem Engagement als dritter Ganassi-Pilot oder bei Dale Coyne.#w1#

"Jede Minute, die vergeht, ist bedenklich", erklärte Rahal gegenüber dem 'IndyStar' von seinem Haus in Ohio aus. "Ich sollte eigentlich in Alabama sein." Seine Chancen, beim IndyCar-Saisonauftakt am 14. März in Brasilien dabei zu sein, bezeichnete der 21-Jährige als "gegen Null." Seine Reaktion ist nachvollziehbar: Rahal sucht nun den Kontakt mit NASCAR-Offiziellen, um dort ein Cockpit zu ergattern!

Das muss man sich schon auf der Zunge zergehen lassen: Mit Danica Patrick befindet sich der letzte ganz große US-Superstar der IndyCars bereits auf dem besten Wege in die NASCAR. Und einer derjenigen Piloten, der in den kommenden Jahren in genau diese Lücke springen könnte, ist arbeitslos und kokettiert heftig mit dem gleichen Unterfangen.

Marco Andretti: Der letzte Mohikaner?

Bleibt also im Prinzip Marco Andretti übrig, der jedoch in den vergangenen Jahren mit durchschnittlichen Leistungen im IndyCar-Mittelmaß versank. Es muss die Frage gestellt werden, wie um Himmels willen die IndyCar-Serie in den kommenden Jahren auf ihrem heimischen Markt gegen den Motorsportgiganten NASCAR an Profil gewinnen möchte.

Marco Andretti

Durchaus möglich: Ist Marco Andretti bald der letzte prominente US-Boy? Zoom

Die dahinter stehende Logik ist glasklar: Rahal findet keinen Sponsor. Viele IndyCar-Teams brauchen aber Geld und setzen verstärkt auf Bezahlfahrer. Und US-amerikanische Sponsoren geben ihr Motorsport-Geld lieber in der NASCAR aus. Dort laufen die Rennen auf den großen TV-Stationen, während die IndyCars in den unendlichen Welten des Kabelfernsehens versinken, die ein Großteil der US-Amerikaner nicht einmal sehen kann.

So verwundert es nicht, dass es vor allem ausländische Sponsoren sind, die noch Geld zu den IndyCars tragen, um auf dem US-amerikanischen Markt aktiv zu werden. Vor allem aus Südamerika und Großbritannien. Fünf Brasilianer, ein Pilot aus Venezuela, vier, mit James Rossiter vielleicht fünf Briten, dazu zwei Japaner und drei Fahrer aus Australien und Neuseeland.

Auch Deutschland ist überhaupt nicht präsent, Mitteleuropa wird vielleicht von Robert Doornbos (Niederlande) und Simona de Silvestro (Schweiz) vertreten, die für HVM fahren könnten. Nur: Kann dies die US-Amerikaner interessieren? Oder anders formuliert: Ist dies ein Feld, vor dem die NASCAR zitternd in die Knie gehen muss? Garantiert nicht. Oder wie es Tony Kanaan formulierte: "Ein Junge wie Rahal sollte nicht nur irgendein Cockpit haben, sondern ein sehr Gutes."

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