• 25.02.2010 07:27

  • von Pete Fink

Testauftakt: Penske dominiert - gutes Debüt für Sato

Der erste IndyCar-Testtag in Barber bot dreimal Penske auf den ersten vier Plätzen, ein gutes Debüt für Takuma Sato und eine hadernde Danica Patrick

(Motorsport-Total.com) - Nichts Neues bei den IndyCars: Team Penske zeigte der Konkurrenz gleich am ersten offiziellen Testtag der neuen Saison 2010, über wen der Titelkampf zu gehen hat: Ryan Briscoe, Helio Castroneves und Will Power belegten an einem sehr kühlen Mittwoch im Barber Motorsports Park im US-Bundesstaat Alabama fast geschlossen die Plätze eins, zwei und vier.

Titel-Bild zur News: Ryan Briscoe

Schnell: Ryan Briscoe und Helio Castroneves in ihren neuen Penske-Farben

Zum ersten Mal seit der Saison 1994 (damals mit Al Unser Jr., Emerson Fittipaldi und Paul Tracy) schickt Roger Penske wieder drei IndyCar-Boliden an den Start. Mit einer neuen, in schwarz und weiß gehaltenen Lackierung, "an die auch wir uns erst noch gewöhnen müssen", wie Penske-Präsident Tim Cindric schmunzelte.#w1#


Fotos: IndyCar-Tests in Barber


Nach insgesamt sieben Teststunden hatte Cindric noch mehr Grund zur Freude, denn seine drei Dallara-Honda standen auf Anhieb an der Spitze, angeführt von Ryan Briscoe (1:10.505 Minuten): "Das war wichtig, denn es ist unser einziger Test vor dem ersten Rennen in Brasilien", meinte Briscoe. "Also vergleichen wir alle unsere Zeiten und es ist sehr schön, dass Team Penske soweit vorne liegt. Eine tolle Art und Weise, in die neue Saison zu starten."

0.209 Sekunden hinter Briscoe wurde Helio Castroneves gestoppt. "Heute ging es nur darum, wieder in einen Rhythmus zu kommen", merkte der frischgebackene Papa an, der zum letzten Mal auf einem Rundkurs am Sonoma-Wochenende im August 2009 (!) im Auto saß. "Das war das einzige Ziel für heute. Morgen arbeiten wir an den Details."

Ausrutscher bei Justin Wilson

Will Power (1:10.764; 4.) stand am Vormittag, an dem aufgrund der niedrigen Temperaturen kaum gefahren wurde, lange an der Spitze der Zeittabelle. "Es ist großartig, wieder im Auto zu sitzen", freute sich der Australier, der in Sonoma so schwer verunfallte und wieder völlig hergestellt ist. "Das war die längste Winterpause meiner Karriere."

Takuma Sato

Takuma Sato erlebte am Mittowch einen problemfreien IndyCar-Einstand Zoom

Einzig Justin Wilson (1:10.740), der Neuzugang im Team von Dreyer & Reinbold war in der Lage, dieses Penske-Trio zu sprengen. "Wir wollten sehen, was wir haben. Das lief gut und ich freue mich über Platz drei", erklärte der lange Brite trotz eines späten Ausrutschers. "Ich kam eingangs Turn 1 ins Gras und verlor das Auto. Aber es ist nicht schwer beschädigt und ich bin auch okay."

Das Ganassi-Duo Scott Dixon (5.) und Champion Dario Franchitti (9.) ging es eher gemächlich an. Beide Piloten arbeiteten stur ihre To-Do-Liste ab, die das Ganassi-Team über den Winter aufgestellt hatte, und die laut Dixon "aus einer Kombination von aerodynamischen und mechanischen Themen" bestand.

KV Racing belegte mit seinen Neuzugängen Ernesto Viso und Takuma Sato - nach 70 problemlosen Runden - die guten Plätze sechs und sieben. Es war das IndyCar-Debüt des Formel-1-erfahrenen Japaners, der sich vor allem damit beschäftigte, sein Auto, einige Setups und natürlich die Strecke kennen zu lernen.

Sato lernt - Patrick hadert

Sein Fazit: "Heute ging es nur darum, das Auto zu verstehen. Alte Reifen, neue Reifen, die Kommunikation im Team." Sato machte zudem erste Bekanntschaft mit der Tatsache, dass es bei den IndyCars keine Servolenkung gibt. "Bei den Streckencharakteristiken und den G-Kräften ist das nicht einfach. Aber abgesehen davon lief alles so wie erwartet: Ich lerne."

Danica Patrick

Danica Patrick trägt in der neuen Saison - wie in der NASCAR - die Hauptfarbe grün Zoom

Im Lager von Andretti Autosport blieb es wieder einmal IndyCar-Urgestein Tony Kanaan (8.) vorbehalten, die teaminterne Bestzeit vorzulegen. Auch bei Andretti experimentierte man mit diversen Setups, was zumindest im Fall des Brasilianers funktionierte: "Es lief viel besser als erwartet. Wir haben gewaltige Fortschritte zwischen dem Start und dem Ende des Testtages gemacht."

Marco Andretti (11.), Ryan Hunter-Reay (16.) und vor allem Danica Patrick (18.) hatten da schon größere Probleme. Vor allem die 27-Jährige kam nach ihrem NASCAR-Abstecher nicht mit dem Auto zu Recht: "Heute war es schon eine Herausforderung", erklärte Patrick. "Das kalte Wetter hat uns nicht geholfen. Hoffentlich geht es morgen besser."

Hideki Mutoh fuhr bei seinem Debüt für Newman/Haas als Neunter in die Top 10. IndyCar-Neuling Mario Romancini holte für Conquest Racing einen respektablen zwölften Platz vor James Rossiter in einem dritten KV-Dallara, der jedoch nicht als permanentes Auto bestätigt ist. Insgesamt traten 20 Piloten an, unter denen die Schweizerin Simona de Silvestro (HVM) Rang 19 belegte.

Die Testzeiten vom Mittwoch:

01. 6 Ryan Briscoe (Penske) - 1:10.505 Minuten - 66 Runden
02. 3 Helio Castroneves (Penske) - 1:10.714 - 61
03. 22 Justin Wilson (Dreyer & Reinbold) - 1:10.740 - 35
04. 12 Will Power (Penske) - 1:10.764 - 49
05. 9 Scott Dixon (Ganassi) - 1:10.893 - 52
06. 8 Ernesto Viso (KV) - 1:10.919 - 60
07. 5 Takuma Sato (KV) - 1:11.114 - 70
08. 11 Tony Kanaan (Andretti) - 1:11.143 - 46
09. 10 Dario Franchitti (Ganassi) - 1:11.183 - 36
10. 06 Hideki Mutoh (Newman/Haas) - 1:11.221 - 67
11. 26 Marco Andretti (Andretti) - 1:11.356 - 51
12. 34 Mario Romancini (Conquest) - 1:11.457 - 70
13. 32 James Rossiter (KV) - 1:11.776 - 40
14. 14 Vitor Meira (Foyt) - 1:11.917 - 48
15. 2 Raphael Matos (Luczo Dragon) - 1:11.992 - 41
16. 37 Ryan Hunter-Reay (Andretti) - 1:12.137 - 38
17. 24 Mike Conway (Dreyer & Reinbold) - 1:12.153 - 48
18. 7 Danica Patrick (Andretti) - 1:12.573 - 36
19. 78 Simona de Silvestro (HVM) - 1:12.813 - 48
20. 67 Sarah Fisher (Fisher) - 1:16.014 - 63

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