• 26.08.2012 22:01

  • von Pete Fink

Die unendliche Geschichte: Wieder Verschwörungsgerüchte

Wieder gibt es Gerüchte um eine Verschwörung gegen IndyCar-Chef Randy Bernard, der jede Menge Ärger, aber auch viele neue Ideen hat

(Motorsport-Total.com) - Nein, IndyCar-Chef Randy Bernard ist derzeit nicht um seinen Job zu beneiden. Die Motorensituation sorgte schon Ende Mai für viel Missstimmung, als sich einige Teambesitzer zu einer Verschwörung versammelten, wie Bernard selbst damals via Twitter und Facebook verriet. Dazu kam sein vielleicht zu maßvolles Handeln in der unsäglichen Lotus-Saga und das schlimme China-Fiasko samt Rennabsage ohne einen Plan B in der Tasche.

Titel-Bild zur News: Randy Bernard IndyCar-Chef

Randy Bernard lässt sich nicht beirren: Neue Ideen trotz Gegenwind

Dazu sind viele Teambesitzer nach wie vor sauer, weil Dallara ihrer Meinung nach um 40 Prozent zu hohe Kosten für Ersatzteile verlangt, die noch dazu einen Exklusivvertrag besitzen. Schon steht die Drohung im Raum, dass man zum Baltimore-Wochenende eigene Teile aus der eigenen, billigeren Fertigung bringen werde. Rund um das Sonoma-Wochenende wird gerade intensiv verhandelt, eine Lösung könnte nun kurzfristig kommen.

Doch die schlechten Nachrichten wollen nicht aufhören. Auf 'Speed TV' wurde in dieser Woche erneut davon berichtet, dass eine nicht näher benannte Gruppe von Hardlinern die IndyCar-Serie kaufen wollen und Bernard dann logischerweise aus dem Amt gejagt werde. Der einzige Eindruck, den man damit nach außen hin vermittelt: Bei den nach wie vor krisengeschüttelten IndyCars darf/kann/soll einfach keine Ruhe einkehren. Wieder zerstrittene Egos statt professionellem Management? In Indianapolis bemühte man sich eilig um Schadensbegrenzung.

"Die Serie ist nicht zu verkaufen", wird Jeff Belskus, der Geschäftführer der Indianapolis Motor Speedway Corporation vom 'Indianapolis Star' zitiert. "Diese Geschichte ist rein fiktiv, es hat zu keinem Zeitpunkt wirklich bedeutende Gespräche mit einem potenziellen Interessenten gegeben." Auch eine IndyStar-Umfrage unter den Ownern brachte nicht ans Tageslicht, um wen es sich bei den angeblichen Verschwörern dieses Mal handeln sollte: Die IndyCar-Teamchefs stehen in Sonoma geschlossen hinter Bernard.

Neue Idee: Doppelrennen?

In aller Deutlichkeit übrigens. "Das ist lächerlich und darüber hinaus auch sehr schädlich für uns", kommentierte etwa Michael Andretti stellvertretend. "Denn es behindert uns bei der Sponsorensuche, weil die Leute fragen, ob es Probleme mit unserer Serie gibt." Auch Ed Carpenter beeilte sich zu versichern, dass weder er, noch sein historisch belasteter Stiefvater Tony George davon Kenntnis hätten.

Jeff Belskus unterstreicht: Die IndyCars stehen nicht zum Verkauf Zoom

Unterdessen geht Bernard unverändert seinen Weg: 2013 sollen die Testfahrten aus Kostengründen noch strenger reglementiert werden, um Kosten zu sparen. Gleichzeitig kokettiert der IndyCar-Boss mit Doppel-Veranstaltungen an den Nicht-Oval-Wochenenden: Training und Qualifikation am Freitag, am Samstag und Sonntag dann jeweils ein Rennen.

Ein logischer Gedanke: Teams und Infrastruktur sind vor Ort, auf diese Art und Weise könnte man zusätzliche TV-Zeit für die Sponsoren gewinnen und locker über 20 Saisonrennen veranstalten. Doch es gibt auch Kritiker, die darin eine gewisse Verwässerung sehen. "So etwas gibt es nur in den Juniorenklassen, damit die Kids mehr Streckenzeit bekommen", lederte etwa Bryan Herta gegenüber dem 'IndyStar'.


Fotos: IndyCars in Sonoma


Anders sieht es ein nicht näher genannter Promoter gegenüber 'Speed.com': "Das ist eine verdammt gute Idee, denn damit könnten wir ein Wochenend-Paket viel besser vermarkten." Und stellvertretend für viele IndyCar-Fans legte der unbekannte Promoter in aller Deutlichkeit nach: "Ich habe zwar keine Stimme, aber nach den jüngsten Berichten, dass einige Owner Randy loswerden wollen, bin ich stinksauer. Er ist einer der Besten, mit denen ich zusammen arbeiten durfte."