• 05.05.2011 15:13

  • von Pete Fink

Danica Patrick: Noch kein IndyCar-Abschied?

Danica Patrick hat alle Gerüchten um einen anstehenden NASCAR-Wechsel dementiert, sogar eine dritte kombinierte Saison ist möglich

(Motorsport-Total.com) - Die Zukunft von Danica Patrick ist nach wie vor das große Thema im Transferkarussell 2011. Mit Ablauf der Saison hat Patrick keinerlei vertragliche Verpflichtungen mehr und viele US-Experten gehen davon aus, dass der 29-jährige US-Superstar zu Saisonende die Fronten wechselt und endgültig in die NASCAR geht. Zu lukrativ erscheint die Perspektive des Motorsportgiganten.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Danica Patrick kann sich Ende 2011 entscheiden, muss aber nicht...

Sie selbst schwieg bis dato beharrlich zu diesen Wechselgerüchten und wies nur daraufhin, dass sich die Dinge im weiteren Verlauf des Jahres regeln würden. Doch nun steht der Monat Mai ins Haus und damit verbunden der Saisonhöhepunkt von Indianapolis. Da kann auch Patrick nicht mehr hinter dem Berg halten.

"Es ist durchaus eine Option, weiterhin in beiden Serien zu fahren", wird der US-Superstar von verschiedenen US-Medien zitiert. "Alle Möglichkeiten sind offen." Und vielen Unkenrufen, nach denen sie von Management und Sponsoren in Richtung Daytona gedrängt wird, erteilte sie eine Absage: "Es ist nicht so, dass die Leute mich dazu drängen, NASCAR zu fahren."

Sie behält sich ihre Entscheidung also selbst vor, macht sie aber im gleichen Atemzug abhängig von der weiteren Entwicklung der IndyCars. Diese ist bekanntlich positiv, seit Randy Bernard vor etwas über einem Jahr das Ruder übernahm. Doch eine große Baustelle konnte Bernard noch nicht beenden: Die TV-Situation.

Das leidige TV-Problem

Randy Bernard IndyCar-Chef

IndyCar-Chef Randy Bernard und seine riesige TV-Baustelle Zoom

Die IndyCars hängen in einem langfristigen Vertrag mit 'Versus', einem Kabelsender, der nicht in ganz USA empfangen werden kann. Dementsprechend schlecht sind die Quoten, was auch Patrick nicht verborgen blieb: "Die IndyCars müssen ihre Einschaltquoten verbessern, um mehr Sponsoren an Land zu ziehen", lautet ihre deutliche Forderung. "Wenn du die Quoten nicht bekommst, dann hast du keine Sponsorengelder, weniger Autos und am Ende kein Event mehr."

Für Bernard eine Zwickmühle, denn die Lösung muss in der NBC-Übernahme liegen, den die 'Versus'-Mutter 'Comcast' gerade gekauft hat. Zudem bestätigte der IndyCar-Boss gegenüber 'Motorsport-Total.com', dass sich in Bälde die IMG um die mediale Vermarktung der Serie kümmern wird. Die IMG ist auch das Management von Danica Patrick. Die 'NBC'-Übernahme wiederum könnte Bernard in die Position versetzen, Nachverhandlungen einzugehen.

All dies ist natürlich im Mai kein Faktor. Das Indy 500 ist das einzige Saisonrennen, dass in den USA eine ähnliche Aufmerksamkeit genießt wie die 38 NASCAR-Wochenenden. "Wir fahren das ganze Jahr über die gleichen Autos und bieten das gleiche Racing", weiß Patrick. "Es wäre also toll, wenn die Serie insgesamt mehr Aufmerksamkeit bekommen würde."

Ein Indy-Sieg Patricks am 29. Mai würde da wesentlich weiterhelfen. "Aber ich kann nicht die Lösung des Problems sein. Ich kann nur mein Bestes geben und jede Woche versuchen, eine gute Show abzuliefern. So etwas funktioniert natürlich nicht an jedem Wochenende. Aber ich hoffe, es funktioniert oft und interessiert die Menschen."