• 20.09.2013 02:07

  • von Pete Fink

Carpenter: "Wir brauchen keinen Bösewicht"

Auch Ed Carpenter verfolgt die Ereignisse rund um das IndyCar-Comeback von Juan Pablo Montoya, erwartet aber keine neuen Rivalitäten in der Serie

(Motorsport-Total.com) - In der laufenden IndyCar-Saison 2013 fehlt Ed Carpenter noch das, was er in den Jahren 2011 und 2012 geschafft hat: Ein Saisonsieg. Seine vermutlich letzte Chance dazu hat der Oval-Spezialist im Oktober beim Saisonfinale in Fontana. Genau dort wird er auch der Titelverteidiger sein, nachdem er im Vorjahr Dario Franchitti hauchdünn bezwang. Sein zweiter IndyCar-Erfolg stammt ebenfalls aus einem Oval-Rennen auf dem Kentucky Speedway, damals allerdings noch in Diensten von Sarah Fisher Racing.

Titel-Bild zur News: Ed Carpenter

Vor einem Jahr gewann Ed Carpenter das Oval-Rennen von Fontana Zoom

Mit Sarah Fisher verbindet den Stiefsohn von Ex-IRL-Boss Tony George noch etwas: Beide Mannschaften versuchen mittelfristig ein zweites Team an den Start zu bringen. Fisher testete dies zuletzt im August, als der deutsche Lucas Luhr einen zweiten Fisher-Honda neben Stammpilot Josef Newgarden fuhr. Für Owner/Driver Carpenter und Ed Carpenter Racing bleibt es zunächst beim Wunsch: "Das hoffe ich sehr, denn daran arbeiten wir seitdem wir das Team aufgemacht haben", sagte Carpenter gegenüber 'SBNation.com'.

Das geschah zu Saisonbeginn 2012. "Bisher ist uns diese Erweiterung nicht geglückt, aber das ist etwas, was ich definitiv haben möchte: Ein zweites IndyCar." Für das Indy 500 im Mai 2013 meldete Carpenter bereits zwei Dallara-Chassis, zu einem ernsthaften Einsatzversuch kam es jedoch nicht. In Indianapolis gelang ihm auch sein bis dato größter Erfolg der laufenden Saison, als er bei seinem prestigeträchtigen Heimspiel auf die Pole-Position fuhr. Im der IndyCar-Gesamtwertung liegt er derzeit auf Rang 17.

Auch Teambesitzer Carpenter verfolgt die jüngsten Ereignisse rund um das IndyCar-Comeback von Juan Pablo Montoya natürlich mit großem Interesse. "Ich freue mich, dass er zurückkommt, denn er ist ohne Zweifel ein ganz starker Fahrer", sagt der 32-Jährige. "Er war absolut dominant, als er 2000 in Indy gewonnen hat. Ich bin noch nie gegen ihn gefahren, verfüge also über keinerlei Erfahrungen aus erster Hand. Aber ich habe eine Menge Respekt vor dem, was er für den Rennsport bedeutet."

Ed Carpenter

Sein bislang größter Erfolg 2013: Pole-Position in Indianapolis Zoom

In erster Linie vermutlich für die IndyCars, denn die gesamte Serie könnte vom Rummel um das Montoya-Comeback profitieren. Das weiß auch Carpenter: "Er hat eine riesige Fan-Basis hinter sich. Als Kolumbianer werden seine Landsleute nun auch bei uns zusehen und vielleicht schafft er es ja auch, dass uns ein paar NASCAR-Fans eine Chance geben. Aber in erster Linie ist er ein weiterer hochklassiger und hochqualifizierter Pilot, der in unsere Serie einsteigt."

Von der oft zitierten These, dass die IndyCars mal wieder einen Bösewicht brauchen, der mehr Öffentlichkeit generiert, hält Carpenter nur wenig. "Rivalitäten können vielleicht ganz nützlich sein, doch ich finde, dass so etwas gegen unsere Kultur geht. Es ist nicht das, wofür die IndyCars stehen. Gleichzeitig glauben einige, dass Juan Pablo Montoya genau die Rolle des Bösewichts spielen kann. Aber bei unseren Speeds und unseren Open-Wheel-Autos ist es nicht unbedingt das, was man oft zu Gesicht bekommt."