Bianchi will von Krise nichts wissen

ART-Pilot Jules Bianchi hat zur Halbzeit der GP2-Saison den Titel bereits abgeschrieben, glaubt aber nach wie vor an eine Trendwende

(Motorsport-Total.com) - Jules Bianchi galt vor Beginn der GP2-Saison 2011 als einer der heißesten Titelfavoriten. Nach acht von 18 Läufen in der Aufsteigerklasse zur Formel 1 fehlen dem Ferrari-Junior allerdings bereits 26 Punkte auf Tabellenführer Romain Grosjean. Bianchi belegt einen nahezu aussichtslos erscheinenden 15. Gesamtrang und hat inzwischen erkannt, dass der sich den Titel in diesem Jahr abschminken kann.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

ART-Pilot Jules Bianchi hatte sich die GP2-Saison 2011 anders vorgestellt

Trotz des Rückstands, der sowohl durch Pech als auch durch die eine oder andere Fehleinschätzung Bianchis im Verlauf der bisherigen Saison zustande gekommen ist, will der ART-Pilot von einer Krise nichts wissen. "Es gibt keinen Grund, die Flinte in Korn zu werfen. Schließlich war ich überall schnell", wird Bianchi von 'Autosport' zitiert.

Nach Ansicht des 21-Jährigen müssten er und sein Team sich jetzt "nur zusammenraufen und Fehler in Zukunft vermeiden." Dies tut dringend Not, denn die bisherige Saison des Franzosen liest sich wie eine Aneinanderreihung von Fehlern und unglücklichen Umständen.

Pleiten, Pech und Pannen

Beim Saisonauftakt in Istanbul holte Bianchi nach Startplatz vier im Hauptrennen einen dritten Platz, was bis heute seine beste Platzierung bleiben sollte. Im Sprintrennen am Sonntag geriet der ART-Pilot mit Grosjean aneinander, der dem Boliden Bianchis - beim Versuch, seinen eigenen DAMS-Dallara nach einem Slide abzufangen - einen Schlag versetzte. Trotz sehenswerter Aufholjagd landete Bianchi unterm Strich nur auf Rang sieben und damit außerhalb der Punkteränge.

Bei der zweiten Saisonstation in Barcelona erzielte der leidgeprüfte Ferrari-Testfahrer zunächst die Pole-Position für das Hauptrennen. Diese wurde ihm jedoch aberkannt, da er seine schnellste Runde unter Gelber Flagge gefahren war. Nach der Rückversetzung um zehn Startplätze war erneut nicht mehr als Platz sieben zu holen. Unmittelbar nach dem Start zum Sprintrennen kollidierte Bianchi nach einer Fehleinschätzung mit dem Addax-Boliden von Giedo van der Garde und erhielt für das kommende Rennwochenende in Monte Carlo erneut eine Strafe.

Seine herausgefahrene drittschnellste Zeit im Qualifying musste Bianchi im Fürstentum gegen Startplatz acht eintauschen. Nach Getriebeproblemen und einer daraus resultierenden, weiteren Kollision mit van der Garde im Hauptrennen, war auch in Monaco nichts für den ART-Piloten zu holen.

Am vergangenen Wochenende in Valencia schließlich war für Bianchi bereits in Kurve eins des Hauptrennens Feierabend. Der Franzose übersah unmittelbar nach dem Start Marcus Ericsson und landete nach einer Berührung mit dem iSport-Boliden des Schweden gemeinsam mit diesen in der Mauer. Da die Rennkommissare die Schuld für den Unfall bei Bianchi sahen, brummten sie ihm erneut eine Rückversetzung um zehn Startplätze für das Sprintrennen auf, welches er ebenfalls nicht beenden konnte.