Rookies auf Punktejagd: Der Nachteil des alten Antriebs

Robin Frijns und Nathanael Berthon wollen in Putrajaya erneut in die Punkteränge fahren, doch der alte Antrieb ist ein Nachteil: Auf den Geraden fehle Topspeed

(Motorsport-Total.com) - Mit drei Rookies war die Formel E in ihren Saisonauftakt in Peking gegangen, zwei von ihnen holten sogar Punkte. Ex-Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve (Venturi) war der einzige Neuling ohne Zähler, nachdem er mit Antonio Felix da Costa (Aguri) kollidiert war. Nathanael Berthon (Aguri) und Robin Frijns (Andretti) überraschten bei ihrem Debüt mit den Plätzen acht und zehn - auch wenn Berthon die Full-Course-Yellow bei seinem Boxenstopp zugute kam.

Titel-Bild zur News: Robin Frijns

Robin Frijns holte als Debütant in Peking einen Zähler Zoom

"Ich bin sehr glücklich für das Team, und dass ich im ersten Rennen Punkte geholt habe, ist definitiv gut", sagt der Franzose heute in Putrajaya, wo er morgen beim zweiten Saisonlauf erneut punkten möchte. Mut macht ihm, dass sein Rennstall zwischen den beiden Events hart an den Boliden gearbeitet hat. "Von daher hoffe ich, dass es in diesem Rennen noch besser werden wird."

Robin Frijns profitierte in Peking von einer nachträglichen Bestrafung Daniel Abts (Abt), die den Deutschen auf Rang elf spülte und dem Niederländer den ersten Punkt brachte. Lange Zeit lag Frijns sogar auf Top-10-Kurs, doch eine stark erhitzte Batterie zwang ihn kurz vor Ende zum Schleichgang. "Als ich aus der letzten Kurve fuhr, sah ich auf meiner Anzeige, dass die Energie runter und runter ging. Ich hatte gerade genügend übrig, um über die Ziellinie zu kommen."

Für die Neulinge war das erste Rennen ohnehin ein Lernprozess. Ihre Teams kennen sich hingegen bestens mit ihren Fahrzeugen aus, denn Aguri und Andretti sind die einzigen Rennställe, die in der zweiten Formel-E-Saison auf den Antrieb des ersten Jahres setzen - freiwillig oder unfreiwillig. Speziell zu Jahresbeginn rechnete man daher eigentlich mit einem Vorteil gegenüber der Konkurrenz, die ihr Paket erst kennenlernen muss.

Doch schon in Peking hat sich gezeigt, dass die entwickelnden Hersteller von der Performance her einen guten Vorteil haben - speziell auf den Geraden. "Ich bin hinter einem DS Virgin gefahren und uns fehlte Topspeed", bestätigt Frijns. "Wir fahren alle das gleiche Auto, aber der Motor ist anders. In den Kurven mögen wir gleich sein, aber auf den Geraden verlieren wir ein wenig."


Robin Frijns über Putrajaya

In Putrajaya könnten Andretti und Aguri daher ein wenig näher dran sein, denn der Kurs von Malaysia besitzt ohnehin nur drei nennenswerte Geraden. Und sollte es regnen, dann ist die Ausgangssituation ohnehin wieder eine völlig andere.