Nach Jaguar-Einstieg: Hersteller-"Erdrutsch" in der Formel E?

Während die FIA neben Jaguar auch Dragon als Hersteller für die Formel-E-Saison 2016/2017 bestätigt, rechnet Alejandro Agag mit weiteren Einsteigern

(Motorsport-Total.com) - Jaguar kehrt mit einem Werksprogramm in den internationalen Motorsport zurück. Wie die britische Nobelmarke am Dienstag bekanntgab, wird man zur Saison 2016/2017 in die Formel E einsteigen und dort als Hersteller den Konkurrenzkampf gegen Renault (e.dams), Audi/VW (Abt), Citroen (DS Virgin), Nextev, Mahindra und Co. aufnehmen.

Titel-Bild zur News: Alejandro Agag, Jean Todt

Alejandro Agag und Jean Todt wollen bald weitere Hersteller in der Formel E begrüßen Zoom

Für Jaguar ist das Formel-E-Engagement der erste Werkseinsatz seit dem Formel-1-Programm, das mit Ablauf der Saison 2004 beendet wurde. "Es erfüllt uns mit großer Freude, dass sich eine angesehene Marke wie Jaguar nach so langer Abwesenheit vom Motorsport für das Comeback für diese Meisterschaft entschieden hat", kommentiert FIA-Präsident Jean Todt den Einstieg der "Raubkatzen" in die Elektrorennserie.

Sowohl Todt als auch Formel-E-Promoter Alejandro Agag sind überzeugt, dass Jaguar den Stein für weitere Hersteller ins Rollen gebracht hat. "Wir freuen uns auf neue Konstrukteure in der Formel E", sagt Todt. Agag fügt gegenüber 'Autosport' hinzu: "Das zeigt, dass die Formel E für derzeit noch nicht im Motorsport engagierte Automobilhersteller eine Plattform sein kann."

"Ich glaube, es wird beinahe einen Erdrutsch in Reihen anderer Automobilhersteller geben. Wir befinden uns mit zahlreichen in Gesprächen", so Agag. Ein Aufstockung des aktuellen Starterfeldes mit zehn Teams ist in der Formel E mittelfristig allerdings nicht geplant. Somit müssten sich neue Hersteller mit bestehenden Teams zusammentun oder eines dieser übernehmen.

Jaguar

Neben Jaguar wurde am Dienstag auch Dragon als neuer Hersteller bestätigt Zoom

Wie die FIA am Dienstag bekanntgegeben hat, wird auch Dragon (aktuell mit Venturi-Antriebsstrang unterwegs) für die Saison 2016/2017 einen eigenen Antriebsstrang entwickeln und somit als Hersteller auftreten. Für die technische Entwicklung zeichnet der ehemalige Venturi-Technikchef Nicolas Mauduit verantwortlich. Damit verbleiben nach aktuellem Stand der Dinge die Teams Andretti und Aguri als letzte ohne eigenen Antriebsstrang.