powered by Motorsport.com

Mit 40 noch konkurrenzfähig: Heidfelds Ziel heißt Formel-E-Titel

Nick Heidfeld bekundet, langfristig in der Formel E bleiben zu wollen - Er möchte das nachholen, was er in der Formel 1 verpasst hat: den Titel zu gewinnen!

(Motorsport-Total.com) - Mit 40 Jahren gehört Nick Heidfeld in der Formel E mittlerweile zum alten Eisen - auch wenn der Mönchengladbacher das vermutlich nicht hören möchte. Doch dass er noch lange nicht verrostet ist, hat er in dieser Saison bereits mehrfach gezeigt. Schon viermal fuhr der Mahindra-Pilot in acht Rennen auf das Podest. Doch das reicht ihm nicht. Heidfeld sagt ganz klar: Er will den Titel in der Formel E!

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld möchte den Helm noch länger für die Formel E aufsetzen Zoom

"In der Formel 1 ist mir das nicht gelungen, aber abgesehen davon habe ich alle Meisterschaften gewonnen. Ich möchte in der Formel E das Gleiche tun", sagte er jüngst in einem Interview mit 'fiaformulae.com'. Zwar wird die Elektromeisterschaft von einigen Seiten oft belächelt, doch Heidfeld meint es ernst mit der Serie und möchte noch langfristig ein Teil davon bleiben.

"Auf jeden Fall. Mir macht es extrem viel Spaß", betont er auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Der Erfolg gibt dem Deutschen Recht. Zwar wartet er immer noch auf seinen ersten Sieg in der Formel E, doch der erscheint nur eine Frage der Zeit. Vier dritte Plätze gab es in dieser Saison bereits, sein Teamkollege Felix Rosenqvist konnte den Samstagslauf in Berlin sogar erstmals für Mahindra gewinnen und hätte am Sonntag einen Doppelerfolg daraus gemacht, wenn er keine Strafe für Unsafe Release bekommen hätte.

Von daher ist Heidfeld überzeugt, dass seine Titelambitionen nicht aus der Luft gegriffen sind. "Ich halte es für realistisch, dass man mit Mahindra in Zukunft um den Titel fahren kann", stellt er klar. "Ich bin extrem zufrieden, was das Team betrifft - speziell was die Verbesserungen angeht." Der indische Rennstall hat nicht nur das Auto konkurrenzfähig gemacht, sondern auch hinter den Kulissen alles dafür getan, um in Zukunft Erfolg zu haben. Zuletzt verkündete man sogar den Ausstieg aus der Moto3-Meisterschaft, um sich ganz auf die Formel E fokussieren zu können.

Ob Heidfeld, der 2015 von Venturi zu Mahindra gewechselt war, in der vierten Formel-E-Saison mit dem Team um den Titel fahren wird, wird sich zeigen. Der Deutsche besitzt aktuell nur einen Vertrag für die aktuelle Saison, weiß allerdings, was er an seinem Rennstall hat - und umgekehrt.


Formel E Berlin: Debütsieg für Felix Rosenqvist

Felix Rosenqvist feiert beim ersten Formel-E-Lauf in Berlin seinen ersten Sieg - und den ersten für Mahindra. Nick Heidfeld macht den Erfolg perfekt. Weitere Formelsport-Videos

Das Alter macht noch keine Probleme

Sorgen, dass er mit 40 gegenüber den Jungspunden nicht mehr konkurrenzfähig sein könnte, hat er schon, wie er zugeben muss: "Das ist natürlich auch immer eine Frage, die ich im Hinterkopf habe. Wann werde ich merken, dass es vom Alter her schwieriger wird?", meint er. Doch aktuell sei das noch kein Thema: "Ich merke nicht, dass irgendwelche Probleme bestehen. Die Resultate stimmen."

"Und mit meinem Teamkollegen, der auch speziell auf Stadtkursen ein ganz Schneller ist, halte ich da noch gut mit", legt er nach. Derzeit liegt Heidfeld mit 63 Zählern auf dem fünften Gesamtrang. Felix Rosenqvist hat ihn mit seinem starken Wochenende in Berlin überholt, doch er weiß, dass für ihn noch mehr drin gewesen wäre: Im Qualifying am Sonntag ließ ihn ein defekter Sensor im Stich, wodurch er das Rennen von ganz hinten starten musste, in Mexiko räumte ihn Nico Prost kurz vor Schluss ab.

Felix Rosenqvist, Nick Heidfeld

Nick Heidfeld zeigt, dass man auch mit 40 noch konkurrenzfähig sein kann Zoom

Der Meisterschaftszug ist für Heidfeld daher in diesem Jahr abgefahren, auch wenn der Gesamtführende Sebastien Buemi in New York voraussichtlich fehlen wird. "In diesem Jahr um den Titel zu fahren, ist ein bisschen unrealistisch", gibt er zu. "Dafür müssten wir in der Lage sein, aus eigener Kraft relativ konstant Rennen zu gewinnen." Das war bisher nicht der Fall. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Der Traum lebt auf jeden Fall.