• 05.07.2017 08:36

  • von Daniel Halder

Mahindra: Nick Heidfeld holt Elektrorekord in Goodwood

Kein elektrisch angetriebener Einsitzer jagte je schneller den Goodwood-Hügel hinauf, als Nick Heidfeld am Sonntag - Vielversprechende Premiere des M4Electro

(Motorsport-Total.com) - Einen Streckenrekord hält Nick Heidfeld beim Goodwood Festival of Speed bereits - nun hat er einen weiteren in der Tasche. Am vergangenen Sonntag raste der Mahindra-Pilot in einer Zeit von 48,59 Sekunden mit seinem nagelneuen M4Electro den legendären Hügel hinauf und setzte damit eine neue Bestmarke mit einem offenen Elektroauto. Damit war Heidfeld nur rund sieben Sekunden langsamer als bei seinem noch immer gültigen Rekord aus dem Jahr 1999, als der damalige Formel-1-Testfahrer mit einem McLaren-Mercedes MP4/13 die Strecke in 41,6 Sekunden bewältigte.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld erlebte ein produktives und unterhaltsames Goodwood-Festival Zoom

Die Strecke führt über 1,86 Kilometer den Anstieg zum Goodwood House hinauf und hat neun Kurven. Alljährlich kommen dort unzählige Renn- und Sportwagen aus den verschiedenen Epochen des Motorsports zusammen - den Fans wird ein Festival zum Anfassen geboten. Auch in diesem Jahr pilgerten an vier Tagen wieder über 200.000 Motorsport-Begeisterte nach Westhampnett in Südengland, wo sie Größen der Szene wie Ross Brawn, Nico Rosberg oder Tom Kristensen hautnah erleben konnten. Formel-E-Team Mahindra nutzte die Gunst der Stunde, um den M4Electro vorzustellen - das Auto, mit dem man die Meisterschaft 2017/18 in Angriff nehmen will.

Heidfeld jagte seinen neuen Formel-E-Renner an allen vier Tagen den Anstieg hinauf und schaffte es dabei, sich von Donnerstag auf Sonntag um satte acht Sekunden zu verbessern. Schneller war noch kein elektrisch angetriebenes Formel-Auto auf dieser Strecke, lediglich der 850 PS-starke Elektrorennwagen Lola-Drayson B12 69/EV benötigte 2013 rund 1,2 Sekunden weniger.

"Es war ein riesiger Spaß, den Hügel mit dem Ziel bewältigen, einen neuen Rekord für E-Einsitzer zu holen", so Heidfeld im Anschluss. "Allerdings müssen wir nächstes Jahr wieder kommen, um uns den Gesamt-Elektrorekord zu schnappen. Aber es ist toll, dass unser künftiges Auto gleich bei den ersten Ausfahrten problemlos lief - wir hatten nicht viele Tests zuvor", jubelt der 40-Jährige über ein unterhaltsames und produktives Wochenende.

Zufrieden zeigt sich auch Mahindra-Teambesitzer Dilbagh Gill: "Wir haben es den Skeptikern gezeigt, die Elektro-Rennwagen als nicht schnell oder aufregend ansehen. Es war toll, dass die Fans durch die Box laufen und uns Fragen stellen konnten", so der Besitzer des Formel-E-Teams der Stunde. Beim letzten Grand Prix in Berlin gelang den Indern der lange ersehnte erste Sieg, eine Pole und drei Podestplätze. Weiter geht's am dritten Juli-Wochenende in New York, ehe die Formel-E-Saison zum Finale Ende des Monats in Montreal antritt.