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Formel-2-Teamchef: Vietoris hätte es in die Formel 1 geschafft

Christian Vietoris' Ex-Teamchef Alfonso de Orleans-Borbon findet es schade, dass der Deutsche nie eine Formel-1-Chance bekam, und hält ihn für einen der Besten

(Motorsport-Total.com) - Mit Nico Rosberg, Timo Glock und Nico Hülkenberg stellt Deutschland als einzige Nation drei Titelträger in der GP2-Serie. Alle drei schafften den Aufstieg in die Formel 1, doch es gibt auch andere deutsche Talente, die den Schritt in die Königsklasse verpasst haben - aus welchen Gründen auch immer. Zu ihnen gehört auch Christian Vietoris, der 2010 und 2011 für Racing Engineering in der höchsten Nachwuchsklasse unterhalb der Formel 1 antrat.

Titel-Bild zur News: Christian Vietoris

Christian Vietoris galt als große deutsche Nachwuchshoffnung Zoom

Dass die Karriere des Gerolsteiners nie in die Königsklasse führte, findet Teamchef Alfonso de Orleans-Borbon bis heute schade: "Ich denke, er hätte es in die Formel 1 geschafft. Er hatte die Qualität dafür", lobt er Vietoris im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Er war einer der besten Fahrer, die wir hatten. Er war gut. Sehr professionell, sehr schnell - und ein guter Teamplayer", so der Spanier. Außerdem habe er speziell im Regen zu den absolut Besten seiner Zunft gehört: "Er war unantastbar. Er war einer der Besten, die wir hatten. Er war so schnell und sicher. Er hat nichts Verrücktes gemacht", schwärmt de Orleans-Borbon über die Nasswetter-Qualitäten seines Ex-Piloten.

Vietoris holte in den beiden gemeinsamen Jahren in der GP2-Serie drei Siege und drei zweite Plätze, bevor er die Formelsport-Karriere an den Nagel hängte und sich auf die DTM konzentrierte. Schon 2011 fuhr er DTM und GP2 parallel, doch nach der Saison gab er den Weg in die Formel 1 vorerst auf und entschied sich für das Werkscockpit bei Mercedes statt einer unsicheren Zukunft im Formelsport.

In die Nähe der Formel 1 kam der Deutsche daraufhin nicht wieder, obwohl sich mit Mercedes durchaus eine Chance hätte ergeben können - zumindest als Reservepilot hinter Nico Rosberg und Michael Schumacher. "Das ist leider im Sand verlaufen", sagt der Racing-Engineering-Teamchef heute. "Ich denke, dass er einfach Pech hatte."


Fotostrecke: Werdegang der deutschsprachigen GP2-Piloten

2017 nimmt Vietoris eine Auszeit. Nach der Reduzierung der DTM-Flotte ging es für ihn bei der Marke mit dem Stern nicht weiter, sodass er derzeit ohne Cockpit ist - ein Unding, wie Alfonso de Orleans-Borbon findet: "Der Kerl ist so talentiert, es wäre schade", so der Spanier. "Wenn ich ein LMP2- oder GT-Team hätte, wäre er einer der Ersten, die ich anrufen würde."