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  • 05.03.2008 12:17

  • von Stefan Ziegler

Zurück in die Zukunft im Jubiläumsjahr

Williams gilt als einer der traditionsreichsten Rennställe in der Formel 1 - 2008 wollen die Briten weiter zur Spitze aufschließen

(Motorsport-Total.com) - Über ein Jahrzehnt ist es mittlerweile her, seit Jacques Villeneuve dem Williams-Team einen Weltmeistertitel eingebracht hat. Seither blieben dem britischen Rennstall die ganz großen Erfolge verwehrt. Nach einigen mageren Jahren im Mittelfeld ist die Truppe um Frank Williams und Patrick Head aber wieder auf dem Vormarsch und möchte im Jubiläumsjahr wieder zu den Topteams aufschließen.

Titel-Bild zur News: Williams FW30

Im Jubiläumsjahr geht Williams mit dem FW30 an den Start

"Wir haben jahrelang darum gekämpft, direkt an die Spitze zurückzukehren. Davon sind wir allerdings noch weit entfernt", erläuterte Teamchef Williams gegenüber 'Reuters'. "Wir wissen, was wir tun müssen, um wieder ganz nach oben zu kommen und ein ernstzunehmender Konkurrent zu sein. Das wird eine Weile dauern, aber das ist uns klar. Das Leben da oben ist gewiss nicht einfach, trotzdem wollen wir in den nächsten Jahren genau dort hin."#w1#

Aussagekräftige Erfolgsbilanz

Zurück an die Spitze, wo das Team in seiner Geschichte schon so oft gestanden hat - in 30 Jahren als Formel-1-Konstrukteur haben sich bei Williams eine Menge Pokale und Siegerautos gestapelt: 113 Siege, 125 Pole-Positions und 129 schnellste Rennrunden sprechen eine deutliche Sprache. "Man wird mich wohl einmal mehr als alten Zyniker abstempeln, aber die ganze Jubiläumsgeschichte ist ein Produkt unserer Marketing- und Medienabteilung", kommentierte Head.

"Es ist nämlich gar nicht das Jubiläum von Williams, denn wir sind schon 1977 in der Formel 1 an den Start gegangen", so der Brite - damals allerdings noch mit einem March-Chassis. Der erste Eigenbau folgte kurz darauf und steht Pate für den 30. Geburtstag in diesem Jahr. "Also glaube ich schlicht und einfach, dass irgendjemand in unserem Team die Welt darauf aufmerksam machen wollte, dass wir seit einer recht langen Zeit einen recht bedeutenden Teil der Formel 1 darstellen", meinte Head weiter.

Williams von Statistiken unbeeindruckt

Teamchef und Namensgeber Frank Williams stieß ebenfalls ins gleiche Horn: "Das sind doch bloß ein paar Zahlen. Ich habe vor einer langen Zeit einmal gelernt, dass wenn einem das Wort 'stolz' zu Kopfe steigt, man relativ schnell auf der Nase landet." Und lächelnd fügte der 65-jährige Engländer an: "In der Formel 1 ist man nur so lange wichtig, wie es Max (Mosley; Anm. d. Red.) und Bernie (Ecclestone; Anm. d. Red.) zulassen."

"Das sind doch bloß ein paar Zahlen." Frank Williams

Wo die Reise in diesem Jahr hingehen wird, wissen die beiden noch nicht: "Keine Ahnung, wo wir uns einreihen werden", meinte Head. "Ich kenne nur die einhellige Meinung des Teams über den diesjährigen Wagen. Und auch das Feedback von der Strecke deutet darauf hin, dass unser Auto viel besser ist als der FW29 von 2007. Letztendlich wollen wir mit den Topteams auf Augenhöhe fahren, und das sind im Moment wohl Ferrari und McLaren."