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  • 26.05.2005 09:50

  • von sid / Helgert

Zum 50. Todestag von Alberto Ascari

Noch heute ist Alberto Ascari in Italien ein Idol - 1953 sicherte er Italien den bisher letzten Fahrertitel in der Formel 1

(Motorsport-Total.com/sid) - Den spektakulären Sturz ins Hafenbecken von Monte Carlo überstand Alberto Ascari mit einem Nasenbeinbruch und einer Gehirnerschütterung glimpflich. Vier Tage später, am 26. Mai 1955, hatte der Italiener weniger Glück. Bei Testfahrten mit einem Ferrari-Sportwagen in Monza verunglückte Ascari tödlich, das tragische Ende der bis heute erfolgreichsten Karriere eines italienischen Rennfahrers.

Titel-Bild zur News: Alberto Ascari

Alberto Ascari war Italiens erster und bisher einziger Formel-1-Weltmeister

Er war 1952 der erste Weltmeister für Ferrari und der erste Champion, der in der Königsklasse seinen Titel erfolgreich verteidigte. Bis heute ist er der einzige Italiener auf dem Formel-1-Thron und mit 13 Grand-Prix-Siegen auch in dieser Liste der erfolgreichste.#w1#
An einem Rekord des am 13. Juli 1918 in Mailand geborenen Sohnes des Rennfahrers Antonio Ascari, der 1925 tödlich verunglückte, hat sich selbst sein später Ferrari-Nachfolger Michael Schumacher die Zähne ausgebissen. Zwischen dem Großen Preis von Belgien am 22. Juni 1952 in Spa und dem Rennen am 21. Juni 1953 an gleicher Stelle gewann er neun Grands Prix in Folge. Schumacher brachte es 2004 "nur" auf sieben Siege in Serie.

1954 suchte Ascari, dessen Markenzeichen ein blauer Sturzhelm war, nach zwei WM-Titeln mit Ferrari eine neue Herausforderung. Gegen die auf die Rennstrecken zurückkehrenden Silberpfeile von Mercedes wollte er mit einem Lancia erfolgreich sein. Doch wegen immer wieder auftretender Verzögerungen beim Bau des Autos, wodurch er zu Beginn der Saison auf Maserati-Boliden ausweichen musste, und zahlreicher Kinderkrankheiten am Lancia wurde es für Ascari ein frustrierendes Jahr ohne einen WM-Punkt.

Erst 1955 war Lancia konkurrenzfähig. Bis zum spektakulären Unfall in der 81. Runde des zweiten Saisonlaufs in Monte Carlo lag Ascari in Führung. Taucher zogen ihn aus dem Wasser, aus dem Krankenhaus wurde er direkt wieder entlassen. Um den Schock zu verdrängen, wollte er schnell zurück ans Lenkrad. Von einem Freund lieh er sich einen Ferrari und fuhr vier Tage später in Monza.

Der Italiener, der wegen seines nicht gerade athletischen Körperbaus den Spitznamen "Ciccio" ("Dicker") bekam, trainiert im Ferrari-Sportwagen für das anstehende Supercortemaggiore-Rennen. Aus ungeklärter Ursache verunfallte er, er wurde aus dem Auto herausgeschleudert und verstarb sofort. Er wurde nur drei Tage älter als ein Vater.