Automobilhersteller ziehen Anschuldigungen zurück

Noch vor kurzem stellten die Automobilhersteller die Unabhängigkeit des FIA-Berufungsgerichts in Frage, nun zogen sie dies jedoch zurück

(Motorsport-Total.com) - Im Zuge der BAR-Honda-Gewichtsaffäre gaben die Automobilhersteller BMW, DaimlerChrysler, Honda, Renault und Toyota - zusammengeschlossen unter dem Banner der 'Engine Manufacturers Association', kurz 'EMA' - eine Pressemitteilung heraus, in der sie versteckte Kritik an der FIA übten. Zwischen den Zeilen wurde darin die Unabhängigkeit des Pariser Berufungsgerichts der FIA in Frage gestellt, welches die Sperre gegen BAR-Honda verhängt hatte.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley ließ die Muskeln spielen - und die Hersteller zogen ihren Kopf ein...

Die FIA konterte daraufhin mit einer denkbar scharfen Reaktion und kündigte aufgrund dieser Rufschädigung unter Umständen weitere Sanktionen an - bis hin zum Ausschluss von BAR-Honda aus der Weltmeisterschaft. BAR-Honda gab daraufhin reumütig bekannt, dass man wohl das Reglement falsch interpretiert habe und dass die verhängte Strafe sehr wohl gerechtfertigt sei. Daraufhin wiederum erklärte die FIA die Gewichtsaffäre diese Woche endgültig für beendet.#w1#

Um die Situation komplett zu entschärfen, veröffentliche die 'EMA' gestern eine weitere Pressemitteilung, in der es heißt, dass man die Unabhängigkeit des Berufungsgerichts der FIA nie habe in Frage stellen wollen. Ziel sei lediglich gewesen, die Vorstellungen der Hersteller über die künftige Regierung des Sports zum Ausdruck zu bringen. Dies soll übrigens demnächst auch wieder im direkten Dialog mit der FIA geschehen, nachdem die fünf Hersteller und sieben Teams zuletzt alle FIA-Meetings boykottiert haben.

Der diplomatische Schlagabtausch in Form von Pressemitteilungen wurde damit eindeutig von der FIA gewonnen, die nur kurz ihre Muskeln spielen lassen musste, um von den Herstellern ein Schuldeingeständnis zu bekommen. Denn selbst wenn die 'EMA' bis 2008 eine eigene Rennserie auf die Beine stellen sollte, bleibt bis 2008 die Formel 1 die einzige globale Grand-Prix-Bühne - und ein Ausschluss daraus käme für jeden der fünf Hersteller einem Fiasko gleich.