Zulieferfirma klagt über rückläufige Auftragslage

Erstes konkretes Beispiel für die Auswirkungen des neuen Reglements: Der deutsche Zulieferer Alphaform erwartet rückläufige Geschäftszahlen

(Motorsport-Total.com) - So positiv die anvisierten Kostensenkungen in der Formel 1 für die kleineren Teams auch sein mögen, so haben sie doch auch negative Auswirkungen auf die Motorsportindustrie. Das war schon bisher jedem klar, doch nun gibt es das erste konkrete - und öffentlich dargestellte - Bespiel dafür.

Titel-Bild zur News: Honda-V8-Motor

Gerade im Bereich der Motoren wirken sich die neuen Regeln stark aus

"Unsere Formel-1-Kunden haben uns über geänderte Erwartungen zur Geschäftsentwicklung des Jahres 2008 informiert", heißt es in einer Mitteilung der Alphaform AG aus dem deutschen Feldkirchen. "Durch die anstehenden neuen Reglementsänderungen werden die Entwicklungsbudgets der Formel-1-Teams zum Teil deutlich reduziert. Als Folge werden geringere Auftragsvolumina an Zulieferer vergeben."#w1#

Und weiter: "Für Alphaform werden daher negative Auswirkungen für die Ergebnisse des zweiten Quartals 2008 erwartet. Alphaform wird entsprechende Maßnahmen zum Ausgleich des Auftragsportfolios einleiten." Zum Hintergrund: Bei Alphaform handelt es sich um ein Unternehmen, das im Motorsport vor allem im Bereich Rapid Prototyping und Beschichtungen arbeitet.

Was die Homologierung der Motoren angeht, so stehen die großen Hersteller natürlich ebenfalls vor einem Dilemma, denn im Moment können die Formel-1-Triebwerke nur im Detail weiterentwickelt werden. Dafür ist weit weniger Manpower nötig als noch vor einigen Jahren. Wenn jedoch in einigen Jahren ein neues Motorenformat eingeführt wird, müssen die Motorenabteilungen wieder aufgestockt werden.

Bei BMW hat man dieses Problem so gelöst, dass die Ingenieure in die Serienproduktion versetzt wurden. Sollten sie jedoch eines Tages wieder für das Formel-1-Programm gebraucht werden, können sie zurückgeholt werden. Nur: "Allzu oft sollte so ein Wechsel klarerweise nicht passieren", meinte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen kürzlich zu dieser Problematik.