• 04.06.2013 08:55

  • von Dominik Sharaf

Zukunft gefährdet? Ottawa lässt Montreal zappeln

Gebührenerhöhungen und Modernisierungsauflagen lassen Zweifel am Fortbestand des Grand Prix aufkommen, obwohl ein Zehn-Jahres Vertrag auf dem Tisch liegt

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende gastiert die Formel 1 in Montreal. Doch wie über so vielen der traditionellen Grands Prix hängen über dem Kanada-Gastpiel der Königsklasse Zweifel, wenn es um die Zukunft geht. Der Vertrag mit Bernie Ecclestone läuft mit der kommenden Saison aus, der Abschluss eines avisierten Zehn-Jahres-Deals lässt auf sich warten - wohl, weil die nationale Regierung in Ottawa keine öffentlichen Mittel in die vom Zampano geforderte Erhöhung der Gebühren stecken will.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

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Derzeit fließen pro Jahr 15 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 11,2 Millionen Euro) aus Kanada, ein Drittel davon kommt aus Ottawa. Dass plötzlich kein Spielraum nach oben mehr da ist, um die von Ecclestone geforderten fünf Prozent Aufschlag und Modernisierungsarbeiten an der Strecke zu decken, soll die übrigen Partner nach Informationen der Lokalpresse überrascht haben, es soll an den Verhandlungstisch gehen. Obwohl die Stadt offiziell nur eine Million Dollar (rund 770.000 Euro) trägt, sind die tatsächlichen Investitionen wohl um einiges höher.

Hinzu kommt, dass ein weiteres Drittel aus einem privaten Tourismusfond kommt, in den unter anderem die Hoteltaxe in Montreal einfließt. Der Grand Prix in Kanada ist nämlich allen Gegenbeispielen zum Trotz ein lohnendes Geschäft. Hochrechnungen gehen davon aus, dass circa 13 Millionen Euro an direkten Steuern generiert werden. Der gesamte wirtschaftliche Vorteil soll sich - etwa durch zusätzliche Arbeitsplätze oder kostenlose Werbung für die Stadt als Reiseziel - auf geschätzte 77 Millionen Euro belaufen. Das stimmt Insider zuversichtlich.