• 12.08.2003 12:45

  • von Fabian Hust

In Kanada wird man weiterkämpfen

Grand-Prix-Promoter Normand Legault hat angekündigt, dass er trotz der Ecclestone-Absage weiter um das Rennen kämpfen wird

(Motorsport-Total.com) - Per Telefon teilte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone dem Promoter des Kanada-Grand-Prixs, Normand Legault, am Montag mit, dass die Formel 1 in der kommenden Saison nicht mehr in Montreal Halt machen wird. Der Grund ist das Zigarettenwerbeverbot, das ab dem kommenden Jahr in Kanada gelten wird. In diesem Jahr wurde kurzerhand Spa-Francorchamps aus dem Kalender gestrichen. Der Grund ist derselbe wie im Fall Kanada: Die Formel-1-Teams haben Verträge mit ihren Tabaksponsoren und können deshalb nicht von heute auf morgen bei einem Rennen ohne Werbung für die Produkte fahren.

Titel-Bild zur News: Podium in Kanada 2003

Im Moment steht fest, dass die Formel 1 2004 nicht nach Kanada kommt

Nun hofft Legault, dass sich die Teams einsichtig zeigen und zustimmen, ohne Zigarettenwerbung zu fahren. Die Chance, dass Legault mit seiner Anfrage Erfolg haben wird, ist aber sehr klein. Dieser Versuch scheiterte schon im Fall des Belgien-Grand-Prixs kläglich, der bekanntermaßen sogar beliebter war als das Rennen auf dem 'Gilles Villeneuve Circuit'. Hinzu kommt, dass die Teams nur 17 Rennen pro Saison abhalten wollen, der Kalender mit Kanada jedoch wegen den neuen Rennen in Bahrain und Schanghai 18 Grand Prix umfassen würde.

"Ich glaube, dass es eine kleine Chance gibt, dass wir das Rennen zurück in den 2004er-Kalender bekommen", so der Promoter. "Das wäre dann der Fall, wenn Bernie Ecclestone akzeptiert, dass die Autos im Rennen ohne Tabakwerbung fahren, wie sie es in Frankreich und Großbritannien tun. Jedoch würde dies bedeuten, dass wir rund 20 Millionen Dollar (rund 11,4 Millionen Euro) an zusätzlichen Sponsoring-Einnahmen finden müssten. Ich muss zugeben, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist."

Das Argument von Legault, es werde in Frankreich und Großbritannien ja auch ohne Zigarettenwerbung gefahren, wird bei den Teams nicht stichhaltig sein. Dort ist seit Jahren Werbung für den blauen Dunst nicht erlaubt, die Teams haben dies in ihren Verträgen mit den entsprechenden Sponsoren somit auch vereinbart, was im Fall von Kanada nicht der Fall wäre.

Legault wird nun zum kommenden Rennen auf dem Hungaroring reisen, um mit so vielen Parteien wie möglich zu sprechen, um vielleicht doch das Rennen noch retten zu können. Die Hoffnung ruht dabei auf den anderen Beteiligten wie Sponsoren und Motorenherstellern, die seiner Einschätzung nach den Wunsch haben müssten, dass das Rennen in der kommenden Saison wie in den vergangenen Jahren stattfinden wird.

Unterdessen hat der Bürgermeister von Montreal, Gerald Tremblay, den Staat Ottawa aufgefordert, für das Formel-1-Rennen eine Ausnahmeregelung zu schaffen. Dabei kann sich der Kanadier auf Belgien berufen, wo man sich zwar nicht in diesem Jahr aber ab der kommenden Saison für eine Ausnahmeregelung aussprechen konnte, so dass die Formel 1 kommendes Jahr auf dem Ardennenkurs wieder gastieren wird.