• 08.08.2003 09:24

  • von Marcus Kollmann

Ecclestone streicht Kanada-Grand Prix

Bereits vor wenigen Tagen wurde darüber spekuliert, nun ist es offiziell: 2004 fährt die Formel 1 nicht mehr in Montreal

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Belgien in Spa-Francorchamps war die erste Rennstrecke die sich bei Fahrern, Teams und Fans großer Beliebtheit erfreute und für die Saison 2003 auf Grund des Verbots für Tabakprodukte von Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone aus dem Rennkalender gestrichen wurde.

Titel-Bild zur News: Das Starterfeld beim Kanada-Grand Prix 2003

2004 wird die Formel 1 nicht in Kanada fahren

Mittlerweile ist die Rückkehr des Belgien-Grand Prix dank einer Veränderung in der Gesetzgebung bezüglich Tabakwerbung beim Formel-1-Rennen für 2004 wieder gesichert, doch mit dem Großen Preis von Kanada fällt nun eine andere Strecke den Antitabakgesetzen zum Opfer.

Auf einer Pressekonferenz informierte der Veranstalter des Rennens, Normand Legault, am Donnerstag, dass er von Bernie Ecclestone einen Brief erhalten hätte in dem dieser die Streichung von Montreal aus dem provisorischen Terminplan für 2004 mit dem bevorstehenden Verbot von Tabakwerbung in Kanada begründete.

"Die Entscheidung wurde mit Hintergrund der am 1. Oktober 1997 verabschiedeten Antitabak-Gesetzgebung Kanadas und Quebecs getroffen, welche zur Folge hat, dass beim Formel-1-Rennen im Juni der Ferrari von Michael Schumacher nicht für Marlboro werben und auf Jacques Villeneuves Auto keine Lucky Strike-Werbung sein darf. Basierend auf dieser Situation hat Herr Ecclestone das Recht den Vertrag zu beenden. Diese Entscheidung hat keine persönlichen Hintergründe sondern ist eine vertragliche Angelegenheit. Er besaß die Möglichkeit den Vertrag zu beenden und hat genau das getan," sagte Benoit Labonte, Präsident der Handelskammer von Montreal.

Labonte erklärte darüber hinaus, dass der Kanada-Grand Prix eine der besten Formel-1-Strecken sei und sich Montreal durch das Rennen international präsentieren konnte. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Verlusts des Rennens werden "leider nicht sehr leicht zu beheben" sein, so der Präsident der Handelskammer weiter.

Ob der Grand Prix, den man seit 1978 in Montreal austrug noch einmal nach Nordamerika zurückkehrt, ist angesichts der neuen entstehenden Rennstrecken und der Begrenzung von maximal 17 Rennen pro Saison unwahrscheinlich. Lediglich mit einer Ausnahmegenehmigung, die beim Formel-1-Grand Prix Tabakwerbung zulässt, könnte man das Rennen zurückholen. Derzeit gibt es aber keine Anzeichen für derartige Bemühungen.