• 16.03.2013 15:03

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Zuckerbrot und Peitsche: Wolff will McLaren halten

Der Mercedes-Motorsportchef befürchtet einen Technologietransfer zugunsten Hondas, sollte das Team aus Woking 2015 tatsächlich den Zulieferer wechseln

(Motorsport-Total.com) - McLaren und Honda, das scheint mehr zu sein als ein heißer Flirt. Auch wenn es die "Chrompfeile" in Person von Teamchef Martin Whitmarsh noch dementieren, schmiedet der japanische Autoriese offenbar Pläne für eine Motorenpartnerschaft ab dem Jahr 2015. Dann läuft der Vertrag mit dem bisherigen Lieferanten Mercedes aus. So leicht will sich Toto Wolff nicht geschlagen geben: "Im Moment versuche ich, optimistisch zu sein und hoffe auf eine Vertragsverlängerung", sagt der Österreicher.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Toto Wolff schätzt McLaren als Kunden und wichtigen Technologiepartner Zoom

"Ich bin nicht sicher, ob es schon alles wasserdicht ist, also verhandeln wir noch mit ihnen und hoffen auf eine Einigung über 2014 hinaus", betont der Mercedes-Motorsportchef, der offenbar ein vitales Interesse an der Partnerschaft mit dem britischen Traditionsrennstall hat: "Es war immer unser Ziel, mit McLaren zu arbeiten, weil sie ein verlässlicher Partner sind und sogar wir von der Kooperation profitieren."

Doch Wolff ist Realist genug, um zu wissen, dass es auch ganz schnell anders kommen kann. Für diesen Fall will er vorbereitet sein und verhindern, dass das Know-how des als wegweisend geltenden V6-Turbo aus Brixworth nach Japan abfließt. "Erreichen wir keine Einigung, ist es essentiell für uns, zu garantieren, dass es keine Überschneidungen gibt", erklärt ein gewarnter Wolff, der sich juristisch absichern will: "Wir sind alle Profis und es geht darum, den richtigen Vertrag zu haben."

Konkret heißt das: Mercedes sucht nach einem Mechanismus im Kontrakt, um sich vor einem Technologietransfer zu schützen. Das allerdings könnte schwierig werden, schließlich wird McLaren 2014 definitiv mit einem Aggregat aus Stuttgart an den Start rollen. "Wir sehen uns das an", verspricht Wolff. Sollte er gute Überzeugungsarbeit leisten, könnte McLaren übrigens von sich aus eine Option auf die Mercedes-Motoren im Jahr 2015 ziehen, danach müsste endgültig ein neues Vertragswerk her.