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Zahl der Woche: 252

Esteban Gutierrez war mit 252 Runden fleißigster Pilot der ersten Testwoche in Jerez - Blick in die Testdatenbank liefert erstaunliche Ergebnisse

(Motorsport-Total.com) - In der vergangenen Woche fanden in Jerez die ersten vier von insgesamt zwölf Testtagen vor Beginn der Formel-1-Saison 2013 statt. Während die Rennställe bis einschließlich 2008 eigene Test-Teams unterhielten, muss diese Arbeit heutzutage von den Mechanikern und Ingenieuren des Rennteams erledigt werden. Obwohl die eigentliche Arbeit und die Umgebung die gleiche, wie an den Rennwochenenden ist, gibt es doch einige Unterschiede. Der Wichtigste liegt in der Einteilung des Tages.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Bis(s) zum Abendrot: Estaban Gutierrez war in Jerez im Dauereinsatz Zoom

Während der Grand-Prix-Wochenenden sind die Teams an den offiziellen Zeitplan gebunden. So stehen ihnen beispielsweise am Freitag nur zwei Mal 90 Minuten Training zur Verfügung. Bei den Tests können sie die acht Stunden des Testtages nach Belieben ausnutzen. Das erlaubt den Teams ein wesentlich umfangreicheres Programm. Während sonst an einem Freitag ein Fahrer selten mehr als 60 bis 70 Runden fährt, brachte es Nico Rosberg am vergangenen Donnerstag in Jerez auf 148 Umläufe. Das ist mehr als das doppelte einer Renndistanz.

Damit erreichte der Mercedes-Pilot zwar den Tageshöchstwert, in der Gesamtwertung der Woche landete er aber nur im Mittelfeld, nachdem er am ersten Testtag wegen eines Elektrikdefekts nur 14 Runden gefahren war. Damit hätte Rosberg gleichzeitig auch fast den Minusrekord pro Testtag markiert, wäre nicht Paul di Resta am Donnerstag Nachmittag noch einmal für sieben Runden auf die Strecke gegangen.

Einmal um die ganze Welt

Marathon-Mann der Testwoche von Jerez war Sauber-Neuling Esteban Gutierrez. Der Mexikaner umrundete die Strecke von Jerez insgesamt 252 Mal und fuhr somit insgesamt 1115,856 Kilometer oder umgerechnet 3 2/3 Grands Prix. Für Ferrari-Tester Pedro de la Rosa stehen nach dem Feuer am Freitag hingegen nur magere 51 Runden zu Buche. Auch in der Gesamtbilanz der Teams war Sauber mit insgesamt 430 Runden das fleißigste Team. Marussia fuhr mit 220 Runden nur etwa halb so viele Umläufe.

Die Bestzeiten teilten verteilten sich auf drei Teams und vier Fahrer. Lediglich Lotus gelang mit Romain Grosjean (Mittwoch) und Kimi Räikkönen (Freitag) zwei Tagesbestzeiten. Am Dienstag markierte Jenson Button (McLaren), am Donnerstag Felipe Massa (Ferrari) die Bestzeit. Massas Zeit von 1:17.879 Minuten war auch zugleich die schnellste der gesamten Woche. Allerdings sind gerade in der ersten Testwoche die Zeiten kaum aussagekräftig. Daher gibt auch Sebastian Vettels Rückstand von 0,686 Sekunden noch keinen Anlass zur Sorge.

Reifenhersteller Pirelli lieferten die vier Testtage ebenfalls eine Fülle an Daten. Das wird bei der Gesamtabrechnung deutlich. Ingesamt fuhren die elf Teams in Jerez 3531 Runden, was 15.635 Kilometern entspricht. Zum Vergleich: Während eines Rennens fahren die 22 Fahrer, sofern sie alle das Ziel erreichen und nicht überrundet werden, im Schnitt nur 6754 Kilometer. Bei den Wintertests vor der Saison 2012 fuhren die Teams insgesamt 49.817 Kilometer und damit mehr als einmal um die Erde.


Fotos: Testfahrten in Jerez


Rossiter: Comeback nach fünf Jahren

23 Piloten teilten sich die Arbeit in Jerez. James Rossiter gab dabei nach über fünf Jahren Pause sein Comeback am Steuer eines Formel-1-Fahrzeugs. Der Force-India-Pilot, der normalerweise für das Team im Simulator fährt und in Jerez Daten abgleichen sollte, hatte zuletzt am 14. Januar 2008 an gleicher Stelle getestet. Seinen ersten Formel-1-Test hatte der Brite am 2. Dezember 2004 für BAR absolviert - ebenfalls in Jerez, womit sich der Kreis für ihn schließt.

In dieser Woche werten die Teams die Daten der ersten Tests aus und bereiten die Fahrzeuge für die nächsten Probefahrten vor. Diese finden vom 19. bis 22. Februar erneut in Spanien statt. Auch dann finden Sie wieder alle Zeiten, Daten und Auswertungen in unserem Formel-1-Testcenter.