• 18.02.2013 21:43

  • von Dominik Sharaf

Zahl der Woche: 151.161

So oft müsste Alain Prost den Pariser Eiffelturm hinauflaufen, um alle seine Formel-1-Kilometer zurückzulegen - Der "Professor" wird am Sonntag 58 Jahre alt

(Motorsport-Total.com) - Bis eingewisser Michael Schumacher alle Rekorde brach, war Alain Prost das Maß der Dinge in der Formel 1. 51 Grand-Prix-Erfolge und 798,5 WM-Punkte waren unerreicht, als der Franzose 1993 mit seinem insgesamt vierten Weltmeistertitel in der Tasche abtrat (Alain Prost in der F1-Datenbank). Seine taktisch-kühle Herangehensweise brachte ihm nicht unbedingt die Sympathien der Massen, aber den Spitzenamen "Professor" ein. Heute ist Prost Renault-Firmenbotschafter und testet sporadisch Boliden der Königsklasse.

Titel-Bild zur News: Alain Prost

Wollte ein Duell mit Ayrton Senna, aber nicht im gleichen Team: Alain Prost Zoom

Bei den 48.976,414 Rennkilometern, die Prost abgespult hat, hätte es nicht bleiben müssen. Wie der Mann aus Saint-Chamond gegenüber 'F1 Racing' erklärt, hatte er durchaus Interesse, über die Saison 1993 hinaus bei Williams zu fahren. Doch ein Rivale vergangene Tage funkte dazwischen: Ayrton Senna. "Mitte des Jahres rief Frank mich an", erzählt Prost von Interesse seitens des damaligen Motorenlieferanten Renault, den Brasilianer zu verpflichten. "Er sagte: 'Ich habe Druck. Was kannst du tun, wie siehst du die Sache?"

Nach eigener Aussage antwortete Prost damals, er haben sich bereit erklärt, gegen Senna zu fahren, aber nicht im gleichen Team. "Ich will auf der Strecke kämpfen und die bestmögliche Chance haben, ihn auf der Piste zu schlagen", erinnert sich der dreifache Familienvater an seine Worte am Telefon und überließ Williams die Entscheidung. Heute stellt er klar: "Ich habe nie gefordert, Fahrer Nummer eins oder zwei zu sein. Ich habe zu Frank nur gesagt: 'Du wirst mich und Ayrton nicht im selben Team sehen.'"

Anschließend habe er die Renault-Verantwortlichen kontaktiert und ihnen mitgeteilt, sie könnten Senna holen, ihn selbst für die zweite Saison seines Zwei-Jahres-Vertrages auszahlen und er zöge sich auf das Altenteil zurück. "So ist es dann gekommen", rekapituliert Prost das Ende seiner Karriere in der Formel 1, das jedoch nicht seine sportliche Laufbahn besiegelte. Heute nimmt Prost an Langstrecken-Moutainbike-Rennen teil und bestreitet 2013 zum zweiten Mal ein über 700 Kilometer langes Etappenrennen in Südafrika.