• 02.03.2009 09:38

  • von Stefan Ziegler

Wurz: "Formel 1 ist nicht mehr meine Lebenserfüllung"

Alex Wurz hat nach wie vor Spaß und Freude beim Testen von Formel-1-Rennwagen, sieht künftig aber nur bedingt mehr Überholmanöver

(Motorsport-Total.com) - Auch Alex Wurz weiß derzeit noch nicht um seine sportliche Zukunft in der Formel 1 Bescheid. Der ehemalige Honda-Testfahrer ist ebenso auf eine Nachricht aus Brackley angewiesen wie die beiden ehemaligen Stammfahrer Jenson Button und Rubens Barrichello. Testpilot Wurz konnte allerdings schon im vergangenen Jahr erste Erfahrungen mit dem neuen Reglement sammeln und sieht die Eingriffe durchaus positiv, rechnet allerdings nicht mit deutlich mehr Überholaction als bisher.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alex Wurz hatte bei Honda die Gelegenheit, die Flügel für 2009 ausgiebig zu testen

"Es macht nach wie vor Spaß, diese Autos zu entwickeln", sagte der Österreicher gegenüber 'Sportnet.at' und fügte an: "Durch das Testverbot während der Saison verschieben sich aber meine Aufgaben. Die Formel 1 ist für mich ein spannender Gehirnsport, aber sicherlich nicht mehr meine Lebenserfüllung", gestand der ehemalige Grand-Prix-Pilot.#w1#

"Die Ära der sehr gut verdienenden Testfahrer hat mit mir begonnen und geht mit mir zu Ende", meinte Wurz und blickte zurück: "Früher sind wir enorme Distanzen gefahren - heute ist es wichtig, in wenigen Tests viel zu erreichen. Da sind routinierte Leute wie Pedro de la Rosa weiterhin gefragt. Das reale Testen wird aber immer seltener. Meistens wird inzwischen im Simulator getestet."

Dennoch hatte das frühere Honda-Team seinen Testfahrer noch 2008 zu Versuchszwecken auf die spanischen Teststrecken. "Ich habe den Honda mit neuem Frontflügel und Slicks in Barcelona getestet und war damit sehr flott unterwegs", berichtete Wurz und ging näher auf die Neuerungen für 2009 ein. "Ich bin immer wieder auf andere Autos aufgelaufen. Der Frontflügel lässt es tatsächlich zu, näher ranzufahren."

"Ständige Überholmanöver wird es aber auch in Zukunft nicht geben - man kommt statt 15 Meter jetzt halt zehn Meter an den Gegner heran, ohne Grip zu verlieren", schob Wurz abschließend allen Hoffnungen auf mehr Rennaction einen Riegel vor. "Möglicherweise gibt es aber zum Saisonstart deutlich mehr Überholmanöver als gewohnt, weil nicht alle Teams KERS einsetzen."