Wurz: "Ferrari ist derzeit unerreichbar"
Der McLaren-Testpilot spricht über seine weiteren Karriere-Pläne in der Formel 1 und gibt seine persönliche Österreich-Prognose ab
(Motorsport-Total.com) - Nach 52 absolvierten Rennen endete die Karriere des Alexander Wurz als Stammpilot in der Formel 1 mit Ablauf der Saison 2000 jäh. Von Benetton-Renault-Teamchef Flavio Briatore vor die Tür gesetzt und mangels konkurrenzfähiger Angebote nahm der 28 Jahre alte Österreicher bekanntlich die Position des Testfahrers bei McLaren-Mercedes an. Bei den Silberpfeilen konnte Wurz seinen Ruf als guter Entwicklungsfahrer über das letzte Jahr hinweg beweisen und auch zeigen, dass er mit konkurrenzfähigem Material eine schnelle Runde nach der anderen drehen kann.

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Wurz möchte 2003 wieder Rennen fahren
Dieses Wochenende steht der Heim-Grand Prix des 1 Meter 86 großen Rennfahrers an, doch anstatt zusammen mit den anderen Piloten am Sonntag um Punkte und Positionen zu kämpfen, wird der Waidhofener den Grand Prix das zweite Jahr in Folge nur beobachten. In einem 'APA'-Interview erklärte der Österreicher, dass er auf Grund seines Ende diesen Jahres auslaufenden Vertrages mit McLaren-Mercedes bereits die Augen nach einem Renncockpit für die Saison 2003 offen hält.
"Ich will nächstes Jahr wieder Formel-1-Rennen fahren", bestätigt Wurz ohne wenn und aber, dass es ihn danach dürstet auf der Rennstrecke wieder in direktem Wettkampf mit den anderen Piloten zu treten. Als Testpilot verrichte man zwar wichtige Arbeit, doch dafür sei man an den siebzehn Rennwochenenden im Jahr nur Zuschauer anstatt Akteur.
Wurz: "Williams hat bessere Arbeit geleistet als wir"
Noch hat aber keines der elf Formel-1-Teams Interesse an einer Verpflichtung des 28-Jährigen gezeigt: "Derzeit habe ich ein leeres Blatt Papier vor mir, weil durch die ganzen Vorfälle die Teams derzeit andere Dinge zu tun haben", glaubt der McLaren-Testfahrer, dass der Überlebenskampf in der Königsklasse und Umstrukturierungen in einigen Teams zu einem späteren ins Rollen kommen des Fahrer-Karussells führen. "Ich werde zunächst einmal jene Teams verfolgen, die mich interessieren", gibt sich Wurz optimistisch und hofft darauf, dass er nächste Saison wieder das machen kann wovon er nun schon so lange nur träumen kann - Rennen fahren.
Dass die Silberpfeile zwar bei den Testfahrten eine Rekordrunde nach der anderen drehen, an den Rennwochenenden dann aber gegen die rote und weiß-blaue Konkurrenz das Nachsehen haben, liegt laut Wurz an vielen verschiedenen Dingen, keinesfalls am MP4/17, dem Motor oder den Reifen alleine: "Das Auto ist schneller als im Vorjahr", schwört Wurz, der nach etlichen Testkilometern in dieser Hinsicht nun wirklich einschätzen kann in welchen Bereichen das aktuelle Auto im Vergleich zum Vorjahres-Boliden besser geworden ist. Allerdings muss er auch einräumen, dass die Konkurrenz des englisch-deutschen Rennstalls bessere Arbeit geleistet hat: "Williams hat im Winter etwas besser gemacht als wir. Und Ferrari ist derzeit unerreichbar."
Podest-Platz auf dem A1-Ring möglich
Doch den Kopf in den Sand stecken müssen die Silberpfeil-Piloten David Coulthard und Kimi Räikkönen nach Meinung ihres Kollegen nach fünf von siebzehn Rennen noch lange nicht. Das Potenzial sei schließlich vorhanden und das Team habe "alle Ressourcen, um wieder zu gewinnen."
Deshalb ist der groß gewachsene Österreicher auch optimistisch, dass McLaren-Mercedes am kommenden Wochenende durchaus auf das Podium fahren kann; vorausgesetzt es bleibt trocken, die Michelin-Reifen funktionieren besser als die Bridgestone-Pneus und Ferrari hat mit Problemen zu kämpfen.

