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Wurz: Die Fehleranzahl bei Ferrari "ist im Augenblick zu hoch"

Wie der frühere Formel-1-Fahrer Alexander Wurz die aktuelle Ferrari-Leistung einschätzt und welchen Ratschlag er Charles Leclerc mit auf den Weg gibt

(Motorsport-Total.com) - "Die Schlagzeilen in Italien werden sprechen", hatte Formel-1-Experte Alexander Wurz nach dem Miami-Grand-Prix im 'ORF' gesagt. Und: "Da wird abgewatscht werden." Denn Ferrari hat sich beim fünften Rennwochenende der Formel-1-Saison 2023 wieder nicht mit Ruhm bekleckert, mit Platz fünf für Carlos Sainz und Platz sieben für Charles Leclerc.

Titel-Bild zur News: Das Unfallauto von Charles Leclerc nach einem Crash beim Miami-Grand-Prix 2023

Das Unfallauto von Charles Leclerc nach einem Crash beim Miami-Grand-Prix 2023 Zoom

Tatsächlich blieb der mediale Gegenwind in Ferraris Heimatland praktisch aus. "Ferrari in Miami hinten", titelte etwa 'Tuttosport' verhalten. Und der 'Corriere dello Sport' hielt schlicht fest, Ferrari sei "nicht über den fünften [Platz]" hinausgekommen.

Dabei hat es laut Wurz in Miami durchaus Anlass zu scharfer Kritik an Ferrari gegeben: Sainz etwa verbremste sich bei der Einfahrt zur Boxengasse und fing sich eine (letztlich folgenlose) Zeitstrafe ein. Leclerc leistete sich gleich zwei Abflüge mit dem Ferrari SF-23, obendrein in der gleichen Passage der Rennstrecke. Und insgesamt fährt Ferrari weiter den eigenen Ansprüchen hinterher.

Leclerc aktuell mit zu viel Risiko?

Dazu sagt Wurz: "Irgendwann wird halt mal abgerechnet nach den Resultaten [und] der Fehleranzahl, und die ist im Augenblick einfach zu hoch, bei den Fahrern und beim Team. Das muss man einfach ganz offen und ehrlich sagen."

Gerade Leclerc müsse sich nach den Leistungen der vergangenen Wochen hinterfragen, meint Wurz. "Er hat einen Speed in sich, der wirklich topp ist, aber immer mit diesem Risiko, wo er das Limit nicht einschätzt. Das häuft sich jetzt. Und daran muss er arbeiten", so der Österreicher. Sein Rat an Leclerc: "Es wäre vielleicht gescheiter, er nimmt eine Spur raus."

Wurz hat aber keinen Zweifel daran, dass Leclerc zurück zu Topform finden wird: "Er ist ein Kämpfer. Er hat schon einige Rückschläge hinter sich gebracht und kommt wieder."

Nach zwei Ausfällen in bisher fünf Grands Prix steht Leclerc aktuell auf Position sieben in der Fahrer-WM, sein Ferrari-Teamkollege Sainz kommt auf P5. Als Team hält Ferrari vor seinem Heimrennen in Imola hinter Red Bull, Aston Martin und Mercedes derzeit den vierten Platz in der Konstrukteurswertung.