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Wolff: Warum der Nahe Osten für die Formel 1 wichtig ist

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erklärt, warum ein weiteres Rennen im Nahen Osten attraktiv wäre, ein Investor bei Mercedes aber derzeit kein Thema ist

(Motorsport-Total.com) - Bei Puristen muss sich die Formel 1 immer wieder mit der Kritik herumschlagen, dass man sich vom Kernmarkt Europa abwendet und stattdessen auf künstlichen Pisten wie Abu Dhabi oder Bahrain vor teils mäßiger Zuschauerkulisse antritt. Doch für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist dieser Weg in Hinblick auf die Zukunft des Sports von großer Bedeutung.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Toto Wolff glaubt an ein mögliches drittes Rennen im Nahen Osten Zoom

"Der Nahe Osten ist für uns eine sehr wichtige Region", sagt der Österreicher gegenüber der 'Press Association', dessen Mercedes-Rennstall vor seinem Einstieg zum Teil im Besitz der aus Abu Dhabi stammenden Investmentgesellschaft Aabar stand. Und auch das Williams-Team, wo Wolff Anteile hat, war mit seinem Technologiezentrum in Katar auf dem arabischen Markt präsent, hat dieses aber geschlossen.

Warum Wolff auf den Nahen Osten setzt? "Sponsoren aus dem Nahen Osten verstehen die Formel 1", glaubt er. Und sieht Perspektiven, die man in Zukunft nutzen sollte: "Die Region ist wichtig, weil hier mit Bahrain und dem Saisonfinale in Abu Dhabi zwei Rennen stattfinden. Und wer sagt, dass wir nicht eines Tages auch ein Rennen in Dubai oder Katar haben werden? Wir glauben, dass wir im Nahen Osten mit einem weiteren Rennen einen Fußabdruck hinterlassen könnten."

Zudem machen die enormen Ressourcen und das Interesse, Großveranstaltungen auszutragen, die Region attraktiv: "In Dubai findet 2020 die World Expo statt, in Katar 2022 die Fußball-WM - deswegen ist das für uns interessant. Aber es geht nicht nur darum, einen Sponsor zu finden, sondern um die Entwicklung unserer Marke und des Teams im Nahen Osten."

Wenn es darum geht, für Mercedes Sponsoren zu finden, dann reicht es laut Wolff nicht aus, "ein Logo auf das Auto zu kleben". Qualität sei wichtiger als Qualität, und man wolle sich "auf Marken konzentrieren, die zu Mercedes passen, was in Anbetracht der klaren Ziele, der klaren Werte und der klaren Vision nicht so einfach ist".

Ein potenzieller Einstieg eines neuen Investors beim Formel-1-Team mit Sitz in Brackley ist aber laut Wolff, der im Besitz von 30 Prozent ist, kein Thema - auch der Aufsichtsrats-Vorsitzende Niki Lauda soll seine zehn Prozent behalten: "Wir ziehen es nicht in Betracht, Prozente abzugeben, denn die Eigentümerstruktur ist derzeit perfekt. Daimler ist Mehrheitseigentümer - das wollen wir nicht ändern. Und Niki und ich fühlen uns mit unseren Anteilen wohl."