• 08.06.2014 14:54

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Wolff in Spielberg: Wo alles begann

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff freut sich auf die Rückkehr der Formel 1 in seine Heimat: Am Renntag den Lokalmatadoren die Party verderben

(Motorsport-Total.com) - Nach dem heutigen Grand Prix von Kanada in Montreal macht sich der Formel-1-Tross wieder auf den Weg zurück nach Europa. In zwei Wochen steht der Große Preis von Österreich in Spielberg auf dem Programm. Für Red Bull soll das Heimspiel in der Steiermark die endgültige Standortbestimmung für die laufende Saison sein. In Spielberg sollen viele Updates an den RB10 kommen. Dann wird sich zeigen, ob das Weltmeisterteam den Kampf gegen Mercedes noch einmal aufnehmen kann.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff freut sich auf die Rückkehr nach Spielberg Zoom

Vor der Reise nach Österreich bauen sich bereits Spannungen zwischen den beiden Mannschaften auf. Mercedes musste viele Teammitglieder, die zunächst Hotelzimmer nahe der Strecke haben sollten, auf Zimmer im 70 Kilometer entfernten Graz umbuchen. Der Hintergrund: Das Hotel nahe Spielberg ist in Red-Bull-Besitz. "Man hat uns rausgeworfen", wird Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff von der 'Kleinen Zeitung' zitiert. Der Name des Hotels wird nicht genannt, vermutlich handelt es sich aber um den Betrieb Schloss Gabelhofen, den Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz im April übernommen hat.

"Ich hoffe, dass wir ihnen dort am Sonntag die Party verderben", sagt Toto Wolff, ohne dabei dem Konkurrenten etwas Böses zu wollen. Der Österreicher will sportlichen Erfolg für seine Mannschaft, keinen Krieg gegen Mateschitz. "Er hat nicht nur sein Rennteam im Fokus, sondern er schaut auf das große Ganze. Das Rennteam ist nur ein Team seines großen Imperiums. Aber dass Red Bull dort vielleicht als Underdog zurückschlägt, wäre schon eine fast perfekte Geschichte für sie."

Dieses Drehbuch hätte womöglich Hollywood-Potenzial, aber der Traum von der Auferstehung von Red Bull ausgerechnet beim Heimspiel ist eben bislang nur ein Traum. "Es ist ein toller Schauplatz mit viel Tradition", sagt Wolff über Spielberg. "Für mich persönlich hat dort im Alter von 18 Jahren sozusagen alles begonnen. Ich habe damals dort gelebt, wollte mein Geld als Instruktor verdienen. Wenn ich jetzt wieder dorthin zurückkehren darf, ist das eine tolle Sache. Das ganze Land ist voller Vorfreude."