Button liebt Spielberg: "Ein Grand Prix für echte Rennfans"

Jenson Button ist einer der wenigen Fahrer, die den Red-Bull-Ring noch als A1-Ring kannten: Warum er die Strecke liebt und was ihm besonders in Erinnerung blieb

(Motorsport-Total.com) - Dieses Jahr kehrt die Formel 1 nach einer zehnjährigen Pause nach Österreich zurück. Für die meisten Piloten ist daher der Red Bull Ring, der von 1997 bis 2003 als A1-Ring im Kalender war, fremdes Terrain. Nur Kimi Räikkönen, Fernando Alonso, Felipe Massa und Jenson Button haben auf der malerischen Strecke in Obersteiermark Formel-1-Rennerfahrung. Die Red-Bull-Piloten waren zumindest zu Demozwecken am Start.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button bei seinem ersten Antreten auf dem A1-Ring im Jahr 2000 Zoom

Für Button zählt der Kurs zu den besten Rennstrecken, auf denen er je gefahren ist. Obwohl man das Layout auf den ersten Blick unterschätzt, wie er erklärt: "Man schaut sich den Kurs an und denkt sich: Das sind ja nur sieben echte Kurven, das kann ja nicht wirklich viel Spaß machen. Aber genau das ist der Fall. Ich habe es früher sehr genossen, weiß aber nicht, wie es mit den aktuellen Autos sein wird. Das wird sicher ein guter Grand Prix."

Hat sich Ideallinie verändert?

Der McLaren-Pilot fuhr in Spielberg meist starke Rennen (Buttons Spielberg-Bilanz in der 'Motorsport-Total.com'-Datenbank), raste bereits bei seiner Premiere mit Williams im Jahr 2000 in die WM-Punkteränge. "Ich denke, dass ich dort in meiner ersten Saison Fünfter geworden bin", muss er kurz nachdenken, erinnert sich aber richtig. "Alles ging mir leicht von der Hand. Ich habe keine einzigen Fehler gemacht, ehe ich zwei Runden vor Schluss ohne Grund in der letzten Kurve von der Strecke abkam und einen Teil des Autos zerstörte. Ich kam trotzdem ins Ziel."

Bei seinem bislang letzten Einsatz in Spielberg wurde Button mit BAR Vierter. "Das war bis 2003 mein bestes Ergebnis in der Formel 1", erzählt er. Er weiß, dass der Kurs umbenannt wurde, das Layout aber unverändert blieb. Dennoch befürchtet er, dass sich das Fahrerlebnis verändert haben könnte. "In der ersten Kurve fuhren wir komplett von der Strecke durch den Dreck, denn das war die schnellste Linie durch diese Kurve", blickt er zurück. "Ich bin nicht sicher, ob das auch dieses Jahr der Fall sein wird."

Jenson Button, Ralf Schumacher, Giancarlo Fisichella

In der ersten Kurven bezogen die Piloten die Auslaufzone in die Ideallinie mit ein Zoom

Tatsächlich nutzten die Piloten damals die neuen Asphalt-Auslaufzonen als Teil der Strecke. Das ist heutzutage kaum noch möglich, da die Piloten laut Reglement stets mit zwei Rädern auf der Strecke bleiben müssen, sollte eine andere Linie einen Vorteil bringen. Zudem wird zwischen dem Randstein und der Auslaufzone meist Kunstrasen angebracht, was beim Überfahren ein Ausbrechen der Autos erwirkt und dadurch Zeit kostet.

Tolle Party- und Camping-Stimmung

Button fällt ein, dass der Kurs auch aus technischer Sicht einige Herausforderungen an die Teams stellte. "Wir hatten dort immer unglaublich viel Graining an der Vorderachse. Ich bin nicht sicher, ob das bei den Pirelli-Reifen auch so sein wird. Das war dort immer ein Problem."

"In Spielberg waren immer viele Camper!" Jenson Button

Neben der Action auf der Strecke und den spannenden Rennen hat der Brite auch die Atmosphäre geliebt. "Da waren immer viele Camper! Es war immer eines dieser Rennen, wo es eine richtige Party- und Camping-Stimmung gab. Das ist wirklich cool, und das erinnert mich an Spa und an den Grand Prix von Großbritannien, an diese klassischen Rennen. Es ist eben ein Grand Prix für echte Rennfans."