• 08.06.2014 15:47

  • von Roman Wittemeier

McLaren: Spagat kann schmerzhaft sein

Für McLaren-Teamchef Eric Boullier steht möglicher Erfolg 2015 vor aktuellen Achtungserfolgen: Mit Honda soll endlich der Schmerz vergehen

(Motorsport-Total.com) - Martin Whitmarsh aus dem Amt gejagt, Eric Boullier von Lotus geholt, in der Technikabteilung umstrukturiert und in Kevin Magnussen einen Youngster ins Auto gesetzt - seit Ron Dennis das Zepter im Rennteam aus Woking wieder übernommen hat, blieb bei McLaren fast kein Stein auf dem anderen. Der Erfolg ist bislang ausgeblieben. Abgesehen von starken Auftritten beim ersten Wintertest und beim Saisonstart in Melbourne war von den "britischen Silberpfeilen" nicht viel zu sehen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Zu Höhenflügen kann Jenson Button mit dem McLaren derzeit nicht ansetzen Zoom

"Zualler erst müssen wir zusehen, dass wir wieder dorthin kommen, wo wir hingehören: flexibel sein und mit anderer Herangehensweise", erklärt Boullier gegenüber 'Formula1.com' die aktuellen Arbeiten an der Struktur des einstigen Topteams. "Wir haben ein aktuelles Entwicklungsprogramm, aber arbeiten gleichzeitig auch am nächstjährigen Auto. Wir wollen am derzeitigen Fahrzeug weiterarbeiten, damit es möglichst für das kommende Auto eine Referenz darstellen kann."

Bei der umfangreichen Arbeit in der Technikabteilung in Woking fordert man den Ingenieuren viel ab. "Wir müssen halt über den Tellerrand hinaus blicken", sagt Boullier und deutet damit an, dass man bei der Konkurrenz gute Ansätze abschauen könnte. "Wir müssen es strategisch und vielleicht konservativ angehen, um uns nicht zu verzetteln. Wir setzen alles daran, um im kommenden Jahr mit dem neuen Antrieb wieder zurück an der Spitze zu sein. Das ist mein größtes Ziel." Und nicht weniger dürfte auch Honda erwarten.

Ein "komplett neues Auto" soll McLaren im kommenden Jahr wieder zur Spitze aufschließen lassen. "Es soll nicht noch ein weiteres Jahr dauern", meint der Franzose. "Es ist nicht toll, dass wir etwas Ähnliches erleben wie 2013, aber wir brechen nicht zusammen. Das vergangene Jahr war schmerzhaft, aber 50 Prozent des Weges sind geschafft. Wenigstens konnten wir uns auf weitere Schmerzen vorbereiten", beschreibt Boullier die unangenehme Phase, die das Team derzeit durchläuft.