• 11.06.2010 14:44

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

WM-Fieber grassiert in Montréal

So tippen die Formel-1-Fahrer: Die Deutschen auf Deutschland, die Brasilianer auf Brasilien - Paddock in Montréal kollektiv im WM-Fieber

(Motorsport-Total.com) - Nordamerika ist eigentlich kein klassischer Fußballkontinent, doch das Formel-1-Fahrerlager in Montréal liegt an diesem Wochenende im kollektiven WM-Fieber. Denn während in Südafrika gerade die Fußball-WM eröffnet wird, drehen sich die Gedanken vieler Fahrer, Mechaniker und Journalisten nur darum, wie sie die Matches trotz des Grand Prix von Kanada verfolgen können.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Für Timo Glock steht fest: Die DFB-Elf muss Weltmeister werden!

Sebastian Vettel traut dem deutschen Team ein erfolgreiches Turnier zu: "Wir haben ein sehr junges Team, was gut ist. Es gibt zwei, drei Spieler, die immer am Wuseln sind - Marin, Ösil. Da sind gute Jungs dabei", glaubt der Red-Bull-Pilot, der mit einem Sieg im ersten Spiel gegen Australien rechnet: "Deutschland gewinnt, ganz klar. Australien ist der schwächste Gruppengegner, da sollten wir natürlich auch gewinnen."#w1#

Webber sei da "anderer Ansicht, aber das waren wir in letzter Zeit bei anderen Dingen ja auch", grinst Vettel in Anspielung auf die Kollision in Istanbul. Übrigens drücken alle Formel-1-Deutschen ihrem eigenen Team die Daumen und tippen auch mehrheitlich auf die DFB-Elf als Weltmeister. Genauso sehen die Spanier kollektiv Europameister Spanien als Finalsieger, die Brasilianer Brasilien, die Italiener Italien und so weiter.

Bei McLaren werden die Daumen für England gedrückt: "Wayne Rooney führt unser Team", weiß Lewis Hamilton. "Er ist ein fantastischer Spieler. Es war wirklich beeindruckend, was er in den vergangenen Jahren gezeigt hat. Von daher freue ich mich sehr, dass er für unser Team spielt. Natürlich gilt meine Hauptkonzentration dem Rennen hier in Montréal, aber ich drücke dem englischen Team die Daumen."

Die Engländer treffen unter anderem auf die USA, weshalb Hamilton mit einem amerikanischen Freund eine Wette um ein Abendessen laufen hat. "Ich denke nicht, dass er eine Chance hat", sagt der McLaren-Pilot. "Das Spiel gegen die USA sollte doch nicht wirklich ein Problem werden. Klopfen wir auf Holz!" Ablenken lässt er sich von der Weltmeisterschaft aber nicht: "Wenn ich nicht im Auto sitze, kann ich mir die Spiele schon anschauen."


Fotos: Großer Preis von Kanada, Pre-Events


Ferrari organisierte sogar eine eigene WM-Pressekonferenz, schließlich steht das Team für drei Titelfavoriten: Italien, Spanien (Fernando Alonso) und Brasilien (Felipe Massa). "Spanien wird Weltmeister, denn wir sind das beste Team", erklärt Alonso und sagt, dass er am liebsten im Tor stehen würde, wenn er sich eine Position in seinem Lieblingsteam aussuchen müsste. Begründung: "Da kommen die anderen nie hin!"

Teamkollege Massa ist froh, "dass Brasilien am Wochenende noch nicht spielt, denn so verpasse ich nichts. Ich bin nämlich großer Fußballfan und wir haben ein gutes Team, wie man beim Confederations-Cup sehen konnte. Aber wenn Brasilien wie bei der letzten WM ausscheidet, dann drücke ich Italien die Daumen! Spanien, England und Argentinien schätze ich auch stark ein, ebenso wie Italien, Deutschland und Frankreich."