Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Wirth: "Wir brauchen diesen zwölften Platz"
Warum ein zwölfter Platz im Rennergebnis für Virgin Gold wert ist, Lotus jetzt schlagbar ist und Technikchef Nick Wirth nicht auf ein Chaosrennen hofft
(Motorsport-Total.com) - Platz zwölf - das ist das erklärte Ziel von Virgin für den Endspurt der Saison. Und zwar als Rennergebnis. Denn das bisherige Saison-Highlight des neuen Rennstalls rund um Technikchef Nick Wirth war ein magerer 14. Platz durch Lucas di Grassi in Sepang. Da Lotus-Pilot Heikki Kovalainen in Australien 13. wurde und HRT-Mann Karun Chandhok bereits zwei 14. Plätze zu Buche stehen hat, steht Virgin in der Konstrukteurs-WM mit der roten Laterne da. Dabei könnte man die rund 20 Millionen Euro aus Bernie Ecclestones Topf der TV-Gelder, die man für Platz zehn bekommen würde, in der angeschlagenen Kriegskasse gut gebrauchen. Wird man hingegen nur 11. oder 12., geht man leer aus.

© xpb.cc
Virgin nimmt Lotus in die Mangel - doch in Wahrheit zählt nur die Platzierung
Technikchef Nick Wirth gibt nun gegenüber 'Autosport' die klare Marschroute für die verbleibenden sieben Rennen vor: "Wir brauchen diesen zwölften Platz, denn unsere Konkurrenten zogen einen Vorteil aus den günstigen Umständen zu Saisonbeginn und holten ein paar Resultate." Nach einem ernüchternden Saisonbeginn für Virgin, als das Auto durch einen zu kleinen Tank zum Gespött des Fahrerlagers wurde, hat sich der neue Rennstall gefangen. #w1#
Ungarn gibt Hoffnung
Timo Glock freute sich in Ungarn bis zum Rennen über ein problemloses Wochenende - ein Novum in der jungen Geschichte des Teams. Inzwischen kann man auch mit dem Lotus-Rennstall, der die Rangliste der drei Neueinsteiger anführt, halbwegs mithalten. Daraus schöpft der Brite Hoffnung: "Der Hungaroring ist mit seinen langsamen Kurven eigentlich keine Strecke, die uns verglichen mit Lotus entgegen kommen sollte." Dennoch gelang es Glock im Qualifying, beide Lotus-Piloten hinter sich zu halten. "Das beweist, welch grundlegende Fortschritte wir gemacht haben", ist Wirth überzeugt.
"Wir müssen die Performance des Autos weiter verbessern, damit wir die Gelegenheit auch nützen können, wenn sie sich uns bietet. Wir werden bis zum Ende Druck machen und sehen dann, was passiert", spornt Wirth seine Mannschaft an. Auch die Ankündigung von Lotus, die Entwicklung am 2010er Auto einzustellen und sich voll auf das kommende Jahr zu konzentrieren, könnte Virgin in die Hände spielen.
Zweifel an Lotus' Entwicklungsstopp und an der Chance bei Chaosrennen
Doch Wirth will sich darauf nicht verlassen: "Wir werden sehen, ob Lotus die Entwicklung einstellt. Wir haben unseren Plan und jedes Team in der Boxengasse arbeitet hart. Ich bin sicher, dass alle Leute wegen der aktuellen Flügel-Kontroversen derzeit neu evaluieren, was sie an ihren Autos für die zweite Saisonhälfte und fürs nächste Jahr machen werden."
Muss man jetzt auf ein Chaos-Rennen hoffen? Nick Wirth glaubt nicht, dass eine Regenschlacht seinem Team entgegen kommen würde - der VR-01 baut zu wenig Abtrieb auf, das wirkt sich vor allem bei rutschigen Verhältnissen aus. "Es wäre viel zu optimistisch, anzunehmen, dass wir es nur wegen einer nassen Strecke schaffen werden", zweifelt der Brite, dass ein Chaos-Rennen dem Team helfen würde. "Und das trotz des großen Talents beider Fahrer und speziell Timo Glocks Erfahrung."

