Wird die Formel 1 in diesem Jahr spannender denn je?
Ex-Champion Damon Hill rechnet fest mit einem aufregenden Formel-1-Jahr und auch Mark Gillan erwartet einen engen Wettbewerb auf der Strecke
(Motorsport-Total.com) - Noch hat kein Rennstall sein neues Auto für die Rennsaison 2012 vorgestellt und auch die Testfahrten haben noch nicht begonnen. Trotzdem scheinen sich einige Experten schon jetzt sicher zu sein, dass die Formel 1 in diesem Jahr eine unheimlich gute Show bieten wird. Der frühere Weltmeister Damon Hill zeigt sich im Hinblick auf die neue Saison beispielsweise überaus begeistert und euphorisch.

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Damon Hill und Mark Gillan rechnen mit einem richtig spektakulären Rennjahr
Angesichts von sechs Formel-1-Champions im Starterfeld und zahlreichen aufstrebenden Neulingen sei mit einem hochklassigen Rennjahr zu rechnen, erklärt Hill gegenüber 'Sky Sports'. Der ehemalige Williams-Pilot macht seine Vermutung vor allem am starken Nachwuchs fest: "Es sind viele junge Talente dabei. Gerade deswegen ist die Formel 1 nun deutlich konkurrenzfähiger als jemals zuvor."
Viele Talente = viel Spannung?
Deshalb sei das Formel-1-Feld als "unheimlich stark" zu bezeichnen, meint Hill und fügt hinzu, dass es in der modernen Formel 1 einfach keine Ausreden mehr gäbe. "In den meisten anderen Sportarten sind Meinungen das A und O, doch in der Formel 1 hat nun jedes Auto einen Computer an Bord. Ein Fahrer weiß, dass er auf die Probe gestellt und in jedem Moment beobachtet wird", erläutert Hill.
"Du wirst an jeder einzelnen Runde gemessen und alles, was du tust, wird analysiert - deine Arbeit im Fitnessraum, dein Gemütszustand, deine Rennlinie. Derzeit gibt es keine Versteckmöglichkeit", hält der Weltmeister von 1996 fest. Williams-Chefingenieur Mark Gillan pflichtet seinem Landsmann aus Großbritannien bei, hat dafür allerdings ganz andere Gründe: die veränderten Formel-1-Regeln.
"Im vergangenen Jahr machte der auspuffangeströmte Diffusor einen großen Unterschied aus. Die FIA hat nun einige neue Regeln erlassen, wonach der Auspuff nach hinten gerichtet sein muss und Abgase nicht mehr auf Bodywork geströmt werden dürfen", sagt Gillan. "Eine weitere Änderung betrifft das Motoren-Mapping. 2011 schlugen einige Teams Profit daraus, anderen gelang eben dies nicht."
Welche Rolle spielen KERS und DRS?
"Deshalb sollte der Wettbewerb in diesem Jahr etwas enger werden", erklärt der Brite. Laut Gillan werden das kinetische Energie-Rückgewinnungs-System (KERS) und der verstellbare Heckflügel (DRS) ebenfalls ihren Beitrag dazu leisten, die Formel 1 zu einer echten Attraktion zu machen. "KERS und DRS sollten wieder für Überholmöglichkeiten sorgen", meint Gillan, erwartet aber noch mehr.
Die neuen Regeln könnten die Königsklasse des Motorsports speziell auf ihren ersten Metern im neuen Rennjahr sehr eng zusammenhalten, vermutet der Williams-Chefingenieur. "Vor allem zu Saisonbeginn sehen wir sicherlich noch engeren Rennsport als bisher. Es wird aber auch in diesem Jahr eine Neuerung vom Kaliber des F-Schachts oder des auspuffangeströmten Diffusors geben."
"Die Frage ist nur, worum es sich dabei handeln wird", hält Gillan im Hinblick auf eine besondere technische Entwicklung fest, welche die Hackordnung im Starterfeld rasch auf den Kopf stellen könnte. Nur: Gibt es einen solchen Ansatz bereits? Gillan zeigt sich diesbezüglich betont zurückhaltend: "Ich habe ein paar Vermutungen, doch die würde ich lieber für mich behalten..."

