Winkelhock am Nürburgring im Spyker?

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Aus für Christijan Albers bei Spyker macht sich der Testfahrer des niederländisch-britischen Teams, Markus Winkelhock, berechtigte Hoffnungen auf seinen ersten Renneinsatz in der Formel 1. Gerade am Nürburgring würde es aus Sicht des deutschen Teamchefs Colin Kolles Sinn machen, neben Adrian Sutil einen zweiten Deutschen an den Start zu schicken.

Allerdings ist die Entscheidung noch keineswegs gefallen, denn neben Winkelhock bewerben sich der indische Williams-Testfahrer Narain Karthikeyan, der wohl jede Menge Sponsorengeld mitbringen könnte, und Gerüchten zufolge auch Honda-Edelreservist Christian Klien um das Stammcockpit bei Spyker. Letzterer dementierte zwar Medienberichte über einen Fabriksbesuch am Montag in Silverstone, doch in der Formel 1 kann sich bekanntlich in kurzer Zeit viel tun.#w1#

Bisher nur ein Testtag in diesem Jahr

Ungeachtet dessen hofft Winkelhock angesichts seiner spärlichen Testzeit in diesem Jahr - bei seinem einzigen Einsatz am 17. Mai in Le Castellet fuhr er gerade mal 43 Runden - endlich auf seine Chance: "Das wäre natürlich perfekt, wenn es schon nächste Woche klappt", erklärte der 27-Jährige gegenüber der Onlineausgabe der 'Welt'. "Wir sind gerade fieberhaft dabei, ein finanzielles Paket zu schnüren." Mit dem Kleidungshersteller 'Hugo Boss', wie die Spatzen von den Dächern pfeifen.

Denn Teamchef Colin Kolles hatte zuvor klargestellt: "Der Fahrer mit dem besten Paket aus Leistungsvermögen und Sponsorengeld bekommt den Zuschlag." Es sei "eine Option", den Deutschen beim Heimrennen am Nürburgring fahren zu lassen und dann für den Rest der Saison einen Bezahlfahrer an Bord zu holen. Dagegen spricht, dass es Winkelhock laut Kolles aufgrund der wenigen Testkilometer gegen den schnellen Sutil sehr schwer haben würde.

Den Sohn der 1985 verstorbenen deutschen Rennfahrerlegende Manfred Winkelhock würde das freilich wenig stören - er würde jedes Angebot mit Kusshand annehmen und am Nürburgring versuchen, sein Talent in die Auslage zu stellen: "Meine Hoffnungen sind schon gestiegen. Ich hoffe, dass ich in den nächsten zwei Tagen mehr weiß. In bin die ganze Zeit über in Kontakt mit Teamchef Colin Kolles", ließ er über Nachrichtenagenturen ausrichten.

Karthikeyan wird von halb Indien gefördert

Für Spyker wäre freilich eine Reaktivierung von Karthikeyan finanziell attraktiver, außerdem ist der Inder schon 2005 - damals noch unter Jordan-Banner - für das Team aus Silverstone gefahren. In Silverstone fand zwischen dem 30-Jährigen und Kolles bereits ein erstes Gespräch statt: "Es würde mich sehr freuen, wieder Rennen zu fahren, aber ich habe auch bei Williams Spaß", erklärte Karthikeyan via 'Reuters'.

Sein Manager Mark Perkins bestätigte indes die Spyker-Anfrage, betonte, dass es mit der Williams-Freigabe wohl keine Probleme geben würde und kündigte eine endgültige Entscheidung für Ende der Woche an. Doch selbst wenn das Engagement nicht zustande kommen sollte, könnte Karthikeyan bald wieder Rennen fahren, denn das GP2-Team Racing Engineering möchte ihn für den Rest der Saison als Ersatzmann für den verletzten Ernesto Viso verpflichten.