Wer fährt am Nürburgring den zweiten Spyker?
Nach dem Rauswurf von Christijan Albers hat Spyker die Qual der Wahl: Narain Kartikeyan, Christian Klien und auch Markus Winkelhock haben Chancen
(Motorsport-Total.com) - Nachdem heute Morgen wenig überraschend bekannt wurde, dass Christijan Albers ab sofort nicht mehr für Spyker fahren wird, geht nun die Suche nach einem Ersatzmann für den Niederländer los. Teamchef Colin Kolles hat bereits Kontakt zu mehreren potenziellen Kandidaten aufgenommen, Entscheidung ist aber noch keine gefallen.

© Williams
Narain Karthikeyan könnte viel Sponsorengeld zu Spyker mitbringen
Viel versprechendster Kandidat scheint im Moment Williams-Testpilot Narain Karthikeyan zu sein, der bereits 2005 unter Kolles für das damals noch Jordan benannte Team gefahren ist: "Narain", wird Kolles von der Nachrichtenagentur 'Reuters' zitiert, "ist eine unserer Optionen. Ich denke, das wäre eine gute Wahl, aber wir sind gerade erst dabei, das zu evaluieren. Williams ist über diese Möglichkeit informiert."#w1#
War Klien am Montag in der Fabrik?
Ein weiterer heißer Kandidat ist Christian Klien, seit seiner starken Performance im Freitagstraining in Silverstone als Ersatz für Jenson Button bei Honda wieder in aller Munde. Der Österreicher soll am Montag bereits in der Spyker-Fabrik in Silverstone gewesen sein, nachdem es ja schon im Winter Vertragsverhandlungen gegeben hatte. Managervater Johannes Klien behauptete zwar heute gegenüber 'Motorsport-Total.com', er wisse von keinen Kontakten, doch das muss nichts bedeuten.
Und dann klopft auch noch Markus Winkelhock lautstark an die Spyker-Tür, denn ein Einsatz eines zweiten Deutschen würde zumindest beim bevorstehenden Grand Prix am Nürburgring durchaus Sinn machen. Kolles hält viel auf den 27-Jährigen, der allerdings kein bis wenig Sponsorengeld mitbringen würde. Aber: "Wenn wir Markus einen Gefallen tun wollen, fährt er am Nürburgring - vor allem, weil er in diesem Jahr noch nicht viel testen durfte", so der Spyker-Teamchef.
Ersatzmann soll ein starker Fahrer sein
Die Nationalitäten, betonte der Deutsche mit rumänischen Wurzeln, seien im Moment nicht entscheidend, ebenso wenig wie das Sponsorengeld. Vielmehr wolle man einen starken Fahrer verpflichten, um das Team voranzubringen und so auf sich aufmerksam zu machen - was dann in weiterer Folge ja möglicherweise auch mehr Geld in die Kassen spülen würde. Allzu rosig ist derzeit es um den niederländisch-britischen Rennstall sportlich ja nicht bestellt.
Übrigens betonte Kolles noch einmal, dass die Entscheidung, Albers zu feuern, primär aus kommerziellen Gründen gefallen sei, weil einer der Sponsoren des Niederländers mit den Raten im Verzug ist. Ein Comeback des 28-Jährigen wollte er aber zumindest nicht kategorisch ausschließen: "Man sollte niemals nie sagen. Die Formel 1 ist ein sehr schnelllebiges Geschäft", gab er abschließend zu Protokoll.

