• 24.02.2009 20:03

  • von Stefan Ziegler

Windsor: "Wollten immer unseren eigenen Weg gehen"

Ken Anderson und Peter Windsor werden 2010 mit dem USF1-Team in die Formel 1 einsteigen - Bernie Ecclestone und die FIA vorab informiert

(Motorsport-Total.com) - Schon seit drei Wochen ist offiziell, was eigentlich erst im Laufe des heutigen Abends hätte publik werden sollen: Ein US-amerikanisches Rennteam unter dem Namen USF1 wird 2010 in die Formel 1 einsteigen. Verantwortlich für dieses Projekt sind die beiden ehemaligen Formel-1-Angestellten Ken Anderson und Peter Windsor, die schon seit langem ein eigenes Team ins Leben rufen wollten. Bereits 2006 sprachen die beiden erstmals bei Formel-1-Chef Bernie Ecclestone vor - offenbar mit Erfolg...

Titel-Bild zur News: Peter Windsor

Peter Windsor hatte Bernie Ecclestone und die FIA schon vorab informiert

Im Rahmen einer Gesprächsrunde auf 'SpeedTV' stellten Anderson und Windsor ihre Pläne der Öffentlichkeit vor und erläuterten, wie es zur Gründung des neuen Rennstalls kam: "Wenn man sich die Entwicklungen der vergangenen Jahre ansieht, dann war es doch so: Man hat sich einen Milliardär gesucht und ihm das Team übereignet. Hatte man das Team schließlich zusammengestellt, musste man noch froh darüber sein, einen Job zu kriegen", meinte Windsor.#w1#

"Oder man musste das Glück haben, von einem großen Automobilkonzern dazu eingeladen zu werden, für sie ein Formel-1-Team auf die Beine zu stellen. Ken und ich sind schon viel zu lange dabei, um einen dieser beiden Wege einzuschlagen. Wir wollten mit unserem Team immer unseren eigenen Weg gehen", stellte der Brite klar. "Das hört sich vielleicht arrogant an, aber wir haben durchaus einen Background und es gibt da einige Dinge, die wir dem Sport geben möchten."

"Der Knackpunkt war, nicht mehr als einen kleinen Anteil am Team zu verkaufen", erläuterte Windsor die Strategie hinter dem USF1-Projekt. "Wir mussten während der Rezession also einige unglaublich steile Hügel erklimmen. Wir wollten einen kleinen Teil des Teams veräußern und das haben wir geschafft. Wir sind zwei Kerle, die sagen können, dass sie in die Formel 1 möchten, weil sie das Geld dafür haben. In gewisser Weise hat die Rezession uns sogar geholfen."

"Da draußen wird es sicherlich einige Leute geben, die fragen: 'Wo ist das Geld? Wo ist die riesige Fabrik? Wo fällt das Geld aus den Wolken?' Das alles wird bei USF1 nicht passieren. Wir hatten schon immer eine etwas andere Herangehensweise. Diese wird sich im Verlauf des Jahres noch zeigen", stellte der ehemalige Williams-Mitarbeiter in Aussicht. Formel-1-Chef Ecclestone wusste hingegen schon seit geraumer Zeit bestens um das US-amerikanische Vorhaben Bescheid.

"Mit Bernie habe ich erstmals in Brasilien 2006 darüber gesprochen und er verhielt sich eigentlich wie immer. Er sagte nur: 'Großartig. Macht es.' Also haben wir uns gesagt: 'Okay, dann lasst uns mal loslegen...' Wir sind mit ihm in Verbindung geblieben und er hat sich immer sehr unterstützend verhalten", berichtete Windsor. "Bei all unseren Bedürfnissen hat er versucht, uns zu helfen. Ein Beispiel wäre die DVD mit den Highlights der Saison 2008."

"Dieses Material konnten wir für unsere Investoren-Präsentation in den USA verwenden - dabei dürfen diese Aufnahmen eigentlich nicht für kommerzielle Zwecke genutzt werden", meinte Windsor. "Die FIA weiß ebenfalls schon detailliert seit etwa fünf oder sechs Monaten Bescheid. Sie haben unser Projekt und unsere Herangehensweise ebenfalls sofort akzeptiert. Sie sehen darin ein Vorzeigemodell, wie künftige Formel-1-Teams aussehen sollten."