• 18.05.2006 12:58

  • von Adrian Meier

Willis: "Waren in Barcelona schneller als McLaren"

Hondas Technischer Direktor und Teamchef Nick Fry waren mit der Leistung des Autos zufrieden - Räikkönen wäre mit besserem Start zu schlagen gewesen

(Motorsport-Total.com) - In Barcelona qualifizierten sich beide Honda-Piloten vor McLaren-Mercedes-Fahrer Kimi Räikkönen, doch bereits am Start konnte der Finne Jenson Button und Rubens Barrichello hinter sich lassen. Auch wenn Honda erfreut zur Kenntnis nahm, dass man im weiteren Rennverlauf gut mit Räikkönen mithalten konnte, haderte man anschließend mit einem Fehler in der Qualifikation und dem verlorenen Startduell.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Wäre Button in Barcelona mit einem besseren Start vor Räikkönen gelandet?

"Die gute Nachricht ist, dass wir schneller als Räikkönen waren, das ist sehr positiv", stellt Teamchef Nick Fry gegenüber 'SpeedTV' fest. "Es ist womöglich das erste Mal in der Geschichte des Teams, dass wir so nah an McLaren dran waren, die beständig eines der Top Teams sind. Das kann man schon als sehr positiv ansehen."#w1#

Button litt unter einem Problem im Qualifying

"Es ist womöglich das erste Mal in der Geschichte des Teams, dass wir so nah an McLaren dran waren." Nick Fry

Dennoch geht der Brite davon aus, dass Button mit einem besseren Startplatz durchaus nicht nur mit dem McLaren-Mercedes mithalten, sondern diesen sogar hätte schlagen können: "Aus Jensons Sicht ging seine Chance, Räikkönen zu besiegen, bereits im Qualifying verloren, als wir ein Problem mit dem Auto hatten. Wenn er sich dort qualifiziert hätte, wo wir das erwartet hatten, dann denke ich, dass wir damit keine Probleme gehabt hätten."

Nachdem Honda zu Saisonbeginn ab und an dafür kritisiert wurde, sich zu sehr auf eine gute Leistung im Qualifying zu konzentrieren und deshalb mit einem zu leichten Auto ins Rennen zu gehen, schickten die Japaner Button mit deutlich mehr Sprit ins Rennen. "Es ist keine Lösung, immer wieder das Gleiche zu tun, denn dann bekommt man auch immer das gleiche Ergebnis", erläutert Fry.

Honda zeigte sich bislang experimentierfreudig

"Wie man bereits sehen konnte, haben wir dieses Jahr eine Menge ausprobiert, und ich denke, das sollten wir auch tun." Man habe bereits die verschiedensten Strategien angewandt, "wir haben versucht, mit einem leichten Auto nur kurz zu fahren, haben Drei-Stopp-Strategien ausprobiert, und wir sind genauso lang oder sogar noch länger als McLaren gefahren". Auch bei den Reifen sei man ähnlich experimentierfreudig gewesen, schließlich wolle man aus den gegebenen Möglichkeiten das Maximum herausholen.

"Die Chance, Räikkönen zu schlagen, war da." Geoff Willis

Dass man mit der Strategie in Spanien eine realistische Chance darauf hatte, Räikkönen zu schlagen, davon geht auch Geoff Willis, der Technische Direktor des Teams, aus: "Die Chance, Räikkönen zu schlagen, war da." Da es auf dem 'Circuit de Catalunya' nahezu keine Überholmöglichkeiten gibt, wäre man vermutlich vor dem "Silberpfeil" geblieben, wenn man den Start hätte für sich entscheiden können.

Mit einem besseren Start hätte Button Räikkönen besiegt

"Die Strategien zwischen uns und Räikkönen waren sehr ähnlich. Der Start hat vermutlich bereits alles entschieden." Dennoch habe man im Rennverlauf mit einem etwas früheren zweiten Boxenstopp von Button noch versucht, den Briten wieder nach vorn zu bringen, doch auch das sei nicht mehr geglückt. Im Ziel hatte Button lediglich eineinhalb Sekunden Rückstand auf den Konkurrenten, nachdem er dem Finnen in den letzten Rennrunden immer näher gekommen war.

"Im zweiten und dritten Stint hat Jenson insgesamt lediglich fünf Sekunden auf Fisichella eingebüsst." Geoff Willis

"Ich denke, dass wir an diesem Tag schneller waren, aber wie man hier schon oft beobachten konnte, kann man das gewünschte Ergebnis nicht erreichen, wenn man das am Start nicht schafft." Dennoch sei man mit der Geschwindigkeit des Autos sehr zufrieden gewesen, gerade auch im Vergleich mit WM-Spitzenreiter Renault: "Im zweiten und dritten Stint hat Jenson insgesamt lediglich fünf Sekunden auf Fisichella eingebüsst, die Geschwindigkeit des Autos war also auf jeden Fall vorhanden." Renault-Pilot Fisichella belegte schlussendlich Rang drei.