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Warum Villeneuves Comeback so schwierig war
Als Jacques Villeneuve Ende 2004 beziehungsweise 2005 zurückkam, war er nur ein Schatten seiner selbst, inzwischen hat er seinen Ruf jedoch rehabilitiert
(Motorsport-Total.com) - Wer vor einem Jahr prophezeit hätte, dass Jacques Villeneuve 2006 im BMW Sauber F1 Team einen ebenbürtigen Gegner für Nick Heidfeld abgeben würde, der hätte wohl Gelächter für seine kühne Prognose geerntet. Inzwischen hat sich der Kanadier jedoch wieder einigermaßen als feste Größe etabliert und seinen angeschlagenen Ruf rehabilitiert.

© xpb.cc
Jacques Villeneuve liefert seinen Kritikern 2006 so gut wie keine Angriffspunkte
Ende 2004 kam Villeneuve zu drei Gasteinsätzen für Renault, wo er gegen Fernando Alonso viel älter aussah als ein damals 33-Jähriger, und in der vergangenen Saison stand er bei Sauber knapp vor dem Rausschmiss, als er in Monaco nach einigen farblosen Grands Prix ausgerechnet seinen Teamkollegen Felipe Massa abschoss und damit viele Sympathien verspielte. Dennoch hielt BMW an seinem bestehenden Vertrag für 2006 fest.#w1#
Villeneuve 2006 besser unterwegs als im Vorjahr
Mit dem aktuellen BMW Sauber F1.06 kommt der 35-Jährige gut zurecht, so dass er sich momentan nichts vorzuwerfen hat, was seine Leistungen angeht. In drei von bisher sechs Rennen fuhr er in die Punkteränge, insgesamt holte er bereits sechs Zähler - genauso viele wie Heidfeld, der teamintern allerdings nach einigen mäßigen Resultaten nach wie vor als eigentlicher Hoffnungsträger gehandelt wird.
"Als ich 2005 zurückkam", erklärte Villeneuve gegenüber der 'hm newsgroup', "waren die Autos viel schneller als noch 2003. Man kann fast behaupten, es war der größte Sprung jemals in der Performance, denn die Autos waren in einem Jahr um zwei Sekunden schneller geworden. Es war daher viel mehr Körperarbeit, sie zu fahren, und obwohl ich mich fit gehalten hatte, ist es doch etwas anderes, ein Rennen zu fahren."
BMW kann auf Villeneuves Wünsche mehr eingehen als Sauber
Doch damit nicht genug, kamen auch noch andere Rahmenbedingungen erschwerend hinzu: "Anfang 2005 hatte ich Probleme, mich an die neue Elektronik des Wagens anzupassen, da es Änderungen gab", so Villeneuve, der obendrein nicht an finanzielle Beschränkungen gewohnt war und sich mit dem kleinen Sauber-Budget erst anfreunden musste: "Das Team hatte zu dem Zeitpunkt nicht genügend Geld für ausführliche Tests und neue Entwicklungsstufen."
"Heute ist das dank BMW natürlich anders: Wir testen mehr und haben genug Budget für neue Teile. Daher fahre ich jetzt auch ein Auto, das mir besser liegt und das meinem Fahrstil sehr entspricht", sagte der Weltmeister von 1997, der mangels Alternativen hofft, dass sein am Jahresende auslaufender Rennvertrag noch einmal verlängert wird - wogegen ein gewisser Robert Kubica wahrscheinlich etwas einzuwenden hätte...

