Willis: Aerodynamik wichtiger als KERS?
Red-Bull-Designer Geoff Willis glaubt, dass KERS keinen so positiven Effekt auf das Überholen haben wird wie die neue Aerodynamik
(Motorsport-Total.com) - Die Hybridtechnologie KERS erlaubt es den Fahrern, mittels Knopfdruck für einen Zeitraum von sieben Sekunden eine Zusatzleistung von 82 PS abzurufen. Dies sollte sich theoretisch positiv auf die Häufigkeit von Überholmanövern auswirken - ähnlich wie in der A1GP-Serie, wo der Push-to-Pass-Button schon mit nur 60 PS einen um zehn km/h höheren Topspeed bewirkt.
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Geoff Willis ist von den Vorzügen von KERS nicht restlos überzeugt
Aber Geoff Willis, in der Red-Bull-Designabteilung Partner von Stardesigner Adrian Newey, ist von der Wirksamkeit von KERS nicht überzeugt: "Ich bin mir sicher, dass die Teams bald herausfinden werden, wie sie KERS optimieren können, aber das wird sich nicht allzu stark auf das Überholen auswirken. Es ist eine Technologie für Straßenautos, die in der Formel 1 nur begrenzt Anwendung finden wird", so der Brite gegenüber 'Autosprint'.#w1#
Insgesamt erwartet er 2009 trotzdem mehr Überholmanöver: "Die neuen Aerodynamikregeln werden der größte Faktor sein, wenn es darum geht, die Rennen mit mehr Überholmanövern spannender zu machen. Durch die kleineren Heckflügel können die Fahrer näher an den Vordermann heranfahren, weil der Verlust von Anpressdruck im Windschatten dann nicht mehr ganz so groß ist", gab Willis zu Protokoll.
Aber um nicht Kanonenfutter für hinterherfahrende Gegner zu werden, könnte durchaus der Effekt eintreten, dass sich die Teams im Bereich Aerodynamik darauf konzentrieren werden, den Luftstrom für den Hintermann so ungünstig wie möglich zu gestalten. Willis: "Vielleicht wird die Entwicklung in die Richtung gehen, den Luftstrom des nachfolgenden Autos zu brechen, damit das eigene Auto weniger leicht überholt werden kann."