• 07.10.2008 10:03

  • von Stefan Ziegler

Williams will in Japan punkten

Nur wenige Tage nach dem Coup von Singapur hat Williams große Pläne für den Auftritt in Japan - WM-Zähler das Ziel beim Toyota-Heimrennen

(Motorsport-Total.com) - Mit dem zweiten Platz beim ersten Nachtrennen der Formel-1-Geschichte beendete Nico Rosberg eine lange Durststrecke für das Williams-Team, das seit Saisonbeginn nicht mehr an der Siegerehrung hatte teilnehmen können. Mit stolzgeschwellter Brust reist das britische Traditionsteam nun nach Japan, wo Motorenlieferant Toyota sein Heimrennen bestreitet. Naturgemäß will man vor den Japanern gut aussehen, was vor allem auf Kazuki Nakajima zutrifft. Der Japaner freut sich schon auf sein Heimspiel in Fuji.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg und die Williams-Crew

Platz zwei: In Singapur herrschte bei Williams nach dem Rennen Party-Alarm...

"Nach unserem zweiten Platz in Singapur wollen wir diesen Schwung natürlich nach Japan mitnehmen und an unser augenblickliches Hoch anknüpfen", meinte Rosberg im Vorfeld des Rennens. "Der Fuji Speedway mag unserem Auto nicht unbedingt besonders gut liegen, doch das Wetter könnte die Vorgänge an diesem Rennwochenende sehr beeinträchtigen."#w1#

Rosberg und Nakajima wollen Punkte holen

"Im vergangenen Jahr sind wir in den Fluten untergegangen und die Chancen stehen gut, dass es auch in diesem Jahr wieder Regen gibt. Sollte das passieren, dann haben wir wieder die Chance auf ein gutes Ergebnis, denn unser Auto läuft im Nassen echt prima", meinte der Youngster. "Das ist das Heimrennen für Toyota und dementsprechend freue ich mich sehr darauf, vor dem japanischen Publikum aufzutreten."

"Ich bin richtig aufgeregt über meinen Heim-Grand-Prix", ließ Nakajima wenige Tage vor dem Rennen verlauten. "Ich werde zum ersten Mal nach drei Jahren wieder nach Fuji kommen. Das war zu Formel-3-Zeiten meine Heimstrecke und ich habe etwa ein Jahr lang in dieser Region gewohnt. Es fühlt sich klasse an, wieder zurück zu kommen - noch dazu, wo ich jetzt einen Formel-1-Rennwagen fahre."

"Ich kann es also kaum erwarten. Die Fans werden wohl eine gewisse Erwartungshaltung haben, denn aktuell bin ich schließlich der einzige japanische Fahrer. Das macht mich etwas nervös", gestand der Williams-Pilot. "Die Atmosphäre wird aber großartig sein und versuche mein Möglichstes, zu relaxen und das Wochenende zu genießen. Hoffentlich kann ich in die Punkte fahren."

Gute Chancen bei Regen

Sam Michael ergänzte: "Nach einem herausragenden Wochenende in Singapur freuen wir uns schon auf den japanischen Grand Prix. Es ist immer ganz ausgezeichnet zu sehen, welche Leidenschaft die Japaner dem Motorsport zukommen lassen und die Strecke am Berg Fuji ist ein besonders toller Austragungsort", sagte der Technische Direktor des britischen Rennstalls.

"Das Rennen im vergangenen Jahr stand ganz im Zeichen der Wetterbedingungen. Nebel und Regen waren die wichtigsten Themen des Rennwochenendes und auch in diesem Jahr könnte das der Fall sein. Der FW30 war im Regen schon immer gut unterwegs und daher ist es unser Ziel, dort in jedem Fall Punkte zu holen. Das Streckenlayout ist klasse, wobei Kurven mit niedriger bis mittlerer Geschwindigkeit dominieren."

"Die einzigen Ausnahmen sind die Kurven drei, vier und fünf, wo ein hohes Tempo erreicht wird. Damit müssen sowohl der Wagen als auch der Fahrer klar kommen. Eine Runde bietet außerdem einige Kurvenkombinationen, die für eine gute Zeit perfekt erwischt werden wollen. Die Piloten müssen also fit sein."

"Aufgrund der langen Zielgerade und der längeren Geradeauspassagen werden in Fuji geringere Downforcelevel gefahren, als man das sonst tun würde - der Luftwiderstand wäre einfach zu groß, würde man es anders machen", erläuterte Michael. "Ein weiterer Punkt ist die Höhenlage. Die Strecke befindet sich etwa 570 Meter über dem Meer, daher muss beim Setup auch der Luftdruck in Betracht gezogen werden."