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Williams will erfolgreiches Ferrari-Konzept kopieren
Im Kampf gegen den großen Rückstand auf Ferrari rüstet Williams gewaltig auf und kupfert dabei von Ferrari ab
(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team hat die Zeichen der Zeit erkannt. Mit einem normalen Entwicklungsschritt wird man über den Winter den Abstand auf Ferrari nicht verringern können, so wird das Team um Technikdirektor Patrick Head über den Winter im Hinblick auf den FW25 zwei Schritte nach vorne machen müssen, um den Anschluss an Ferrari zu schaffen. Dazu wird das Team einem Bericht des 'Formula One'-Magazins zu Folge einen radikalen Schritt nach vorne machen.

© BMW
Williams wird in das neue Auto viel Gehirnschmalz investieren müssen
"Williams hat Anfang des Jahres auf Nummer Sicher gebaut. Mit anderen Worten, sie haben ein problemlos funktionierendes Auto gebaut. Sie wurden einfach von der Tatsache überrascht, welch gutes Auto Ferrari gebaut hat", analysiert Formel-1-Experte Marc Surer gegenüber F1Total.com die Strategie von Williams. "Letztes Jahr hatte Williams den besten Motor und den besten Reifen. Also haben sie gesagt, wir brauchen kein kompliziertes Auto mit dem man sich verzettelt und das schwer abzustimmen ist, denn wir haben ja die guten Komponenten Motor und Reifen. Das Auto haben sie im Prinzip zu einfach gebaut, um keine Schwierigkeiten zu haben, sie haben es zu wenig entwickelt."
Laut Teamchef Frank Williams hätte man schon letzten Winter mit mehr Ehrgeiz an die technische Seite des Autos herantreten müssen und aus diesem Grund werde das neue Auto ohne Zweifel "ein großer Schritt nach vorne" werden. Und dabei wird man ein wenig auf die Konkurrenz schielen. Das Designerteam will ein ähnlich kompaktes und niedriges Heck konstruieren, wie es der Ferrari F2002 aufweist. "Das Konzept mit dem niedrigen und kompakten Heck und dem kleinen Getriebe klang für mich schon von Anfang an sehr logisch", analysiert Surer. "Das ist die Basis für eine gute Aerodynamik und diese ist in der heutigen Formel 1 sehr wichtig."
Ferraris ultra-kompaktes Heck senkt nicht nur den Schwerpunkt, was die Stabilität des Autos in den Kurven erhöht, es verbessert auch die Luftströmung an den Heckflügel, was mehr Abtrieb bei geringerem Luftwiderstand bedeutet. Dem Bericht zu Folge will man auch das Designkonzept der vorderen Querlenker übernehmen, wie es das Sauber-Team einsetzt. Das einst von Harvey Postlethwaite erfundene Konzept gilt als aerodynamisch effizient, wird aber bisher von keinem einzigen Top-Team angewandt.
Lange Zeit hielt sich das Gerücht hartnäckig, dass man wie im vergangenen Jahr mit einer "B-Variante" des Autos ausrücken könnte, doch obwohl Teamchef Frank Williams das Gerücht vor ein paar Monaten bestätigte, taucht eine "B-Version" nun nicht auf. Stattdessen konzentriert man sich voll und ganz auf das neue Auto. Dies ist auch bitter notwendig, denn bei Ferrari arbeitet man auch schon seit Monaten am neuen Boliden.
Anteil an einer erfolgreichen oder nicht erfolgreichen kommenden Saison wird Reifenhersteller Michelin haben, das weiß auch Teamchef Frank Williams, der gleich einmal einen Warnschuss in Richtung Frankreich abfeuert: "Es ist schon seltsam, denn der Michelin-Reifen ist für eine Runde super, dann lässt seine Leistung nach und später kommt der Reifen zurück und ist wieder richtig gut. Es ist ziemlich verwirrend, dass sich ein Reifen so verhält."

