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Williams von Mercedes benachteiligt? Massa rudert zurück

Während Felipe Massa seine Zweifel an identischen Motoren als falsch interpretiert verstanden wissen will, klärt Force India über die Mercedes-Kundenphilosophie auf

(Motorsport-Total.com) - Nach der überlegenen Mercedes-Vorstellung beim Formel-1-Saisonauftakt in Australien, als Lewis Hamilton und Nico Rosberg im Qualifying mit deutlichem Vorsprung auf die Konkurrenz die komplette erste Startreihe belegten und tags darauf auch im Rennen einen ungefährdeten Doppelerfolg einfuhren, äußerte Williams-Pilot Felipe Massa Zweifel daran, dass sein Arbeitgeber die gleiche Entwicklungsstufe der Mercedes-Antriebseinheit erhält wie sie dem Werksteam zur Verfügung steht.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Williams-Pilot Massa stieß die Mercedes-Überlegenheit in Melbourne sauer auf Zoom

"Der Unterschied ist einfach noch zu groß. Ich hoffe, dass wir auch den gleichen (Antrieb; Anm. d. Red.) haben wie Mercedes. Denn ich sähe keinen Sinn darin, warum Mercedes Ferrari helfen sollte", so die in Melbourne von Massa getätigten Aussagen nach 1,4 Sekunden Rückstand auf Mercedes-Spitze Hamilton im Qualifying und Platz vier hinter Ferrari-Pilot Sebastian Vettel im Rennen.

Mit knapp zwei Wochen Abstand streitet Massa in Sepang nun ab, an unterschiedliche Version des Mercedes-Antriebsstrangs geglaubt zu haben. Stattdessen seien ihm "Worte in den Mund gelegt worden", wie er nun gegenüber dem brasilianischen TV-Sender 'Globo' klarstellt: "Der Motor, den wir haben, ist exakt der gleiche, den auch Mercedes hat."

"Es gibt ein paar Dinge im Inneren des Antriebs, bei denen ein Team anders ansetzen kann als ein anderes, aber viele Leute haben behauptet, dass ich gesagt hätte, der Motor an sich sei ein anderer." Seine in Melbourne getätigten Aussagen seien in einem scherzhaften Gespräch mit Mercedes-Pilot Nico Rosberg gefallen, wie Massa nun vorgibt.


Fotostrecke: GP Australien, Highlights 2015

"Es ist der gleiche Motor, da bin ich mir absolut sicher", ist der Williams-Pilot in Sepang überzeugt, merkt aber an: "Wenn es einen Unterschied gibt, dann müssen wir an den Details arbeiten. Das tun wir in direkter Zusammenarbeit mit Mercedes."

Force India akzeptiert Werksstatus des Mercedes-Teams

Neben Williams sind Force India und Lotus die weiteren Mercedes-Kundenteams im Feld. Während Lotus-Geschäftsführer Matthew Carter von einer "vertraglich definierten Gleichheit" spricht, klärt der stellvertretende Force-India-Teamchef Robert Fernley auf: "Man muss auch akzeptieren, dass sie (Mercedes; Anm. d. Red.) das Werksteam sind. Da läuft es automatisch so, das neue Entwicklungen erst bei ihnen eingesetzt werden und anschließend an alle Kundenteams weitergegeben werden. Es wäre daher unrealistisch zu erwarten, dass wir zu jeder Zeit vom gleichen Stand sprechen. Grundsätzlich aber beliefern sie uns mit demselben Equipment, mit derselben Software."

Robert Fernley

Fernley ist klar, dass die Mercedes-Kunden Neuentwicklungen mit Verzug erhalten Zoom

"Aus Sicht unseres Teams kann ich mich bei Mercedes aber überhaupt nicht beschweren. Wir arbeiten jetzt seit sechs, sieben Jahren mit ihnen zusammen und sie haben uns immer das geliefert, was ausgemacht war. Wir haben nicht den geringsten Zweifel, dass sie uns exakt das Gleiche zur Verfügung stellen, was auch sie haben", so Fernley.