powered by Motorsport.com
  • 26.03.2015 14:29

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Rätselraten um die Hackordnung: Mercedes! Und dann?

Die Formel-1-Piloten sind sich nur einig, dass die Silberpfeile vorne sind - Den Rest haben in Melbourne Zuverlässigkeit und Streckencharakteristik übertüncht

(Motorsport-Total.com) - Das Rätselraten um die Hackordnung in der neuen Formel-1-Saison hätte mit dem Saisonauftakt in Australien beendet sein können. Pustekuchen! Die Königsklasse tappt bei der Frage, wer stärkste Kraft im Lande ist, im Dunkeln - zumindest, wenn es um die Teams hinter Mercedes geht. Dass die Silberpfeile die Szenerie dominieren, bezweifelt nach einem Grand Prix niemand. "Erschreckend war das nicht", meint Williams-Pilot Felipe Massa und erinnert an 2014. "Seither wissen wir, wie stark sie sind."

Titel-Bild zur News: Marcus Ericsson, Sergio Perez

Insbesondere im Mittelfeld könnte sich in Sepang noch einiges tun Zoom

Noch vor wenigen Monaten in Spielberg mit der Chance ausgestattet, den Silberpfeilen auch ohne die Hilfe der Defekthexe ein Schnippchen zu schlagen, glaubt der Brasilianer nicht mehr an solche Wunder. "Wenn der Abstand so groß ist, muss im Rennen etwas Außergewöhnliches passieren, damit du eine Chance hast. Ansonsten sind sie überlegen", gibt sich Massa bereits nach knapp über 300 Rennkilometern geschlagen. Er stellt sich darauf ein, demnächst mit Ferrari und Red Bull die Klingen zu kreuzen.

Sebastian Vettel ist sich nicht sicher, ob er in Sepang wieder der heißeste Kandidat auf das Podium ist. "Wir müssen noch ein, zwei oder drei Rennen auf unterschiedlichen Strecken abwarten", bremst der Ferrari-Neuzugang und relativiert die Verallgemeinerbarkeit der Erkenntnisse aus Down Under. "Australien ist völlig anders als diese Strecke, und auch die Bedingungen sind völlig anders", erinnert er an Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit. "Erst nach zwei oder drei Rennen kann man dann sagen: Hier stehen wir."

McLaren streckt (vorerst) die Waffen: Bis Bahrain Schlusslicht?

Einen weiteren Aspekt bringt Pastor Maldonado ins Spiel und erinnert daran, dass im Albert Park kaum Autos rollten: "In Sachen Zuverlässigkeit war das für uns alle ein ziemlich armseliges Rennen", so der Venezolaner, der genau wie Teamkollege Romain Grosjean keine einzige Runde komplettierte. Überraschungsteams wie Sauber traut er daher nicht über den Weg und sieht die Karten neu gemischt: "Einige Autos sind wegen ihrer Standfestigkeit vorne gelandet. Hier geht es wieder von vorne los."


Fotos: Großer Preis von Malaysia


Auch McLaren will 2015 ein Wörtchen mitsprechen, Honda zufolge sogar mindestens einen Rennsieg feiern. Jenson Button ist allerdings klar, dass das Team auf bescheidendem Niveau kämpft: "Es wird hart werden, aber wir werden zurückschlagen", sagt der Ex-Weltmeister mit Blick auf die WM-Läufe in Übersee. Ist McLaren bis Bahrain sogar Schlusslicht? "Danach können wir anfangen, gegen einige andere Autos zu kämpfen. Bis dahin wird es für uns aber sehr schwierig werden", stöhnt Button.

Es bleibt unter dem Strich nur eine Erkenntnis: Mercedes ist der Platzhirsch - und will das laut Lewis Hamilton zementieren. "So wie ich die Regeln und die Formel 1 verstehe: In dem Wissen um limitierte Zeit im Windkanal und Grenzen der Entwicklung sollten wir vorne bleiben, wenn wir weiter so ein Tempo bei der Entwicklung anschlagen", zeigt sich der Weltmeister zuversichtlich und schwärmt von den winterlichen Fortschritten: "Sie sind der wahre Beweis, wie sensationell das Team ist. Bleiben die Leute und beherzigen die richtige Philosophie, wird das Team viele, viele Jahre lang stark sein." Klingt wie eine Warnung.